Review

Nach einer wahren Begebenheit...09.11.2016

Das Problem mit den Filmen, die auf einer wahren Begebenheit beruhen, ist zumeist, daß man schon weiß, wie die Sache wohl ausgehen wird. Klar, hier reden wir von einem Ereignis Ende 1979, aber schnell ist klar: davon hat man schon gelesen. Wenn dann noch die alten Herren Goodman und Alda mittun, ist vom ersten Moment an klar: die sechs Amerikaner, die in der kanadischen Botschaft ausharren, weil die US-Botschaft komplett in Iranerhand ist, werden das Land sicher verlassen. Der dazu entwickelte Plan ist zwar haarsträubend, funktioniert aber sehr gut.

Nur: Spannung kommt ganz selten auf, es sind nur die kleinen Momente, wenn die Truppe über einen Basar läuft und auf einmal in Arabisch angebrüllt wird...und man weiß, der kleinste Fehler führt direkt zum Erschießungskommando. Nun sind das aber eben nur zehn Minuten von einem an sich recht ruhigen und langen Film, der erst im großen Finale auf dem Flughafen noch einmal so richtig die Spannungsschraube anzieht und zeigt, wie viele Kleinigkeiten zusammenkommen, damit etwas gelingt - oder eben, aus Sicht der Iraner, eben nicht.

Schade bei der ganzen Sache sind die tausendmal gesehenen Bürointrigen bei der CIA, wo eben immer wieder ein Vorgesetzter in letzter Minute den Plan torpediert, um dann rechts überholt zu werden, von einem, der eben das Herz auf dem rechten Fleck hat. Und schon in US-Kriegsfilmen war klar: keiner bleibt zurück. Man darf gespannt sein, ob sich die Regierung Trump auf die Darstellung der Amerikaner im Film auswirkt, ob allesnoch eine Spur patriotischer zugeht als eh schon. Hier nun ist zu bemerken, das darstellerisch alles ok ist, Affleck macht sein typisches Dutzendgesicht und kann besser Regie als Schauspieler, der Rest hat komische Frisuren oder Bärte, und vom eigentlichen Argo - dem Science-Fiction-Film - kreigt man nix mit, außer ein paar Storyboards. Somit in Summe nett, aber nicht herausragend...7/10.

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