Mal was anderes...22.06.2013
...und damit in den Zeiten von Sequels, Prequels und Remakes von Grund auf erfreulich, weshalb man gerne bereit ist, über die eine oder andere Schwäche des Drehbuchs hinwegzusehen. Der Film macht nämlich eines richtig: er konzentriert sich auf das, was er ist, nämlich eine Fahrradverfolgungsgeschichte in New York, ohne dem ganzen Drumherum zu viel Zeit einzuräumen. Am Ende steht dann ein sehr erfrischendes Vergnügen mit allerhand guten Stunts und Spezialeffekten - in einem noch recht unverbrauchten Szenario.
Wir sehen Wilee, den Fahrradkurier, Studium geschmissen, lieber auf einem Spezialfahrrad durch New York heizen. Er hat eine Freundin, so halb, hat einen Konkurrenten um die Krone des besten Kuriers und einen aktuellen Auftrag: Bringe einen Brief von A nach B. Wär nicht so schlimm, wenn nicht ein Polizist mit Spielschulden den Brief an sich bringen wollte und seitens der Polizei Fahrradcops Jagd auf Fahrradraser machen würden. Aber hey, ein Mann ist ein Mann, und so bringt Wilee seinen Brief nach eigenen Regeln, ganz wie der Transporter, ins Ziel, trotz gebrochener Rippchen...und da ist es dann mit der Frau auch wieder fein lachen. Und der Polizist...nun, Glücksspiel bereichert nur den, der es ausrichtet.
Wie bereits gesagt ein feines Filmchen, bei dem natürlich wilde Fahrradstunts im Vordergrund stehen. Schauspielerisch ist das alles so toll nicht, gerade Gordon-Levitt ist zu sehr Bübchen, als daß man ihm das harte Kerlchen abnimmt. Die erwähnten Schwächen im Drehbuch kosten Punkte, denn das Szenario ist an sich einfach, wird aber künstlich überfrachtet und durch Rückblenden auch noch zielmlich dämlich aufgedröselt. Macht aber nichts, denn wenn Wilee auf eine Kreuzung zufährt und dann verschiedene Wege über diese eingespielt werden, die stets zu einem Game Over führen, dann hat das Charme und Witz. Und da der Film eh recht innovativ ist...obwohl, statt Fahrräder Autos nehmen, dann...aber das ist Meckern ohne Grund, somit für diesen kurzweiligen, rasanten Streifen 8/10.