Review

So, bevor ich weiter arbeite.... Foreigner. REO Speedwagon. Scorpions. Def Leppard. Die Achziger hatten große Bands und grandiose Hymnen. Dann kam der Grunge. Und Boy Bands. Und Techno. Und Eurodance. Und Hip Hop. Für mich musikalisch gähnende Langeweile von Menschen, die Geld mit Musik machen wollen, aber keine Musiker sind.Rock of Ages scheint das ähnlich zu sehen. Aber von Anfang an.
Die Story ist ein einziges Klischee, die Abschlussszene ist eigentlich nach 5 Minuten klar, wie sie zustande kommt 5 Minuten später (der Raub) und welches Lied ins Finale kommt noch mal 10 Minuten später. Dazwischen gibt es ermüdend viel nackte (vor allem weibliche) Haut, ein klares Zeichen, dass man meint, sonst nicht viel zu bieten zu haben. Mit Handlung punktet der Film also nicht.
Dann sicher mit ausgefeilten Charakteren, oder? Ähm, nein. Die Story wirkt wie eine Neuauflage von Coyote Ugly (wobewi ich nicht weiß, ob das Musical nicht älter ist), wo man den Charakteren da aber mehr Zeit gibt, wird hier Vieles gerusht. Die Beziehung der Hauptcharaktere, die den emotionalen Kern ausmachen sollte, bleibt so wenig überzeugend. In den Hauptrollen sind zudem No Names zu sehen (beide haben jeweils unter 10 Filmeinträge). Schauspielerisch müssen es also die Nebendarsteller reißen - darum muss man sich bei Russell Brand (göttlich!), Catherine Zeta-Jones, Tom Cruise (herrlich unsympathisch) und Alec Baldwin (in einer Jeff Bridges Rolle) aber auch keine Gedanken machen, das läuft.
Gut, aber sicher ist die Handlung schön kompakt und kurzweilig. Nope, auch nicht. Ein paar Drehungen zu viel, eine Lauflänge von über 2 Stunden ermüdet zwischendurch doch ein wenig.
Kein Vergleich mit dem gut gelaunten Wahnsinn von "Rocky Horror" oder "Little Shop of Horrors".
Also ein Reinfall? Nein, denn die Musik reißt alles raus. Die Sänger machen ihre Sache durchweg ordentlich bis richtig gut, und die Auswahl ist bombastisch. Paradise City eröffnet, es geht weiter mit Hammern wie Living in Paradise, Jukebox Hero, Hit me with your best shot, I want to know what love ist usw., mit einem unglaublichen Höhepunkt in "I can't fight this feeling any more". Auch die Einbindung von "Here I go again" oder "Rock you like a Hurricane" funktionieren wunderbar, und als man doch mal eine richtig gute Stimme braucht, schaut Mary J. Blige vorbei. Natürlich kein Film für den cineastischen Feingeist, aber ich habe die Musik schon sehr heftig abgefeiert (einzige Steigerung für mich wäre die Einbindung von Living on a Prayer gewesen)! Rock must never die!

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