Um das Fazit gleich vorwegzunehmen: ich bin inzwischen dazu übergegangen, in meine Sammlung nur noch Filme zu stellen, von denen ich ausgehe, dass ich sie irgendwann in meinem Leben noch einmal anschauen werde; "Lost Voyage" gehört nicht dazu.
Wie in diesem Genre üblich, werden nach und nach mysteriöse Ereignisse und Begebenheiten präsentiert um die Erwartungshaltung des Zuschauers zu beeinflussen und die Spannung hinsichtlich der Auflösung zu steigern. Die Spannung hält sich dann aber leider doch arg in Grenzen und auch die recht stereotypen Charaktere tragen auch nicht dazu bei, Interesse zu wecken. So werden private, bzw. persönliche Beziehungen der Charaktere untereinander kurz angerissen, was aber ziemlich überflüssig ist, da im Verlauf der Erkundung des Geisterschiffes ohnehin einer nach dem anderen von der unbekannten, übersinnlichen Bedrohung über den Jordan gebracht wird. Die Art und Weise wie dies geschieht ist in der Regel sehr vorhersehbar, also äußerst unspannend. Die Motive der Protagonisten wirken ferner unglaubwürdig, der Hintergrund der Story überzeugt nicht.
Der absolute Tiefpunkt ist dann aber das "große" Finale, bei dem allerdings keine nennenswerte Auflösung präsentiert wird, sondern lediglich unspektakuläre CGI Effekte so etwas wie eine gesteigerte Dramatik suggerieren. Naja, die Enttäuschung hält sich leider nur dadurch in Grenzen, dass schon ab etwa dem ersten Drittel des Films absehbar ist, dass vom Rest nicht allzuviel zu erwarten ist.
Dem Film fehlt es insgesamt einfach an Drive und an Substanz. Zudem: nichts was hier passiert hat man als Genre Liebhaber nicht vorher schon tausendmal besser und origineller gesehen. Lieber die x-te Wiederholung eines wirklich guten Streifens anschauen, als mit diesem öden Geisterschiff durchs Bermuda Dreieck zu gondeln. Einzig der Titel scheint treffend gewählt: was bei "Lost Voyage" verloren geht, sind 91 Minuten an Zeit. (2.5 Punkte)