Review

Nachdem ich vor ein paar Tagen das erste Mal "The Collector I" gesichtet hatte, hielt sich die Vorfreude in Grenzen. Dieser Streifen war vom Unterhaltungsfaktor her gesehen höchstens durchschnittlich. Doch nach der Sichtung von "The Collectior II" (Alternativtitel: "The Collection" kann ich nur sagen: Hut ab. Leute, das Teil hier rockt wie Schmidts Katze.


Arkin (Josh Stewart) hat das Massaker, das der Collector (Randall Archer) in der Villa veranstaltet hat, als einziger überlebt und ist ihm entkommen. Nun wird die junge Frau Elena (Emma Fitzpatrick) vermisst und ihr Vater (Christopher McDonald) vermutet sie in den Händen des Psychopathen. Er heuert ein Söldner-Trupp an und bittet Arkin um Hilfe, da er als einziger weiß, wo der Aufenthaltsort des Sammlers ist. Das Eigenheim erweist sich als altes, heruntergekommenes Hotel, in dem der Collector schon neue, tödliche Fallen gebaut und sich auf die ungebetenen Gäste gut vorbereitet hat...

In den meisten Fällen sind Fortsetzungen ja immer schlechter als das Original -  "The Collection" jedoch erweist sich da als krasses Gegenbeispiel. Dem Kenner von dem ersten Teil wird zuerst einmal der Look auffallen: Es gibt keine verwaschene Kamera mehr sondern Hochglanzlack, wie man es von Hollywood gewöhnt ist.
Nachdem wir eine Gruppe Teenager vorgestellt bekommen, will Regisseur Marcus Dunstan (der ja auch Regie beim Erstling geführt hat) zeigen, dass er die Schwächen selbst erkannt hat und erstmal schwere Geschütze auffährt: Wenn man es übertrieben ausdrückt, bekommen wir direkt am Anfang schon ein überaus blutiges Massenmassaker zu sehen, das an das Ende von "Braindead" erinnert (wohlgemerkt: übertrieben ausgedrückt). Ich saß vor dem Fernseher und konnte meinen Augen kaum glauben, was schon in der ersten Viertelstunde abgeht. Der zweite Gedanke war: Wie hat dieser Film es ungeschnitten auf den deutschen Markt geschafft?
Weiteren Boden gut macht das Sequel natürlich, weil es nahtlos an das ungewisse Ende des ersten Teils ansetzt und man erfährt, dass Arkin überlebt hat (er hätte genauso gut sterben können) und er vermutlich wieder die Hauptrolle übernehmen soll.

So, dann geht es also in die heruntergekommene Villa, schwer bewaffnet und voller Motivation (erinnert mich an "Aliens - Die Rückkehr") drehen die Söldner ihre Touren und einige von ihnen lernen die tödlichen Fallen kennen (die eine Tour bombastischer ausgefallen sind) und andere den Collector persönlich, der kurzen Prozess mit ihnen macht.
"Von den Machern von SAW IV-VII" stellt mit Sicherheit kein Qualitätsmerkmal aus, aber dem Film merkt man es an allen Ecken und Enden: Die Locations sind düster, dreckig und wahnsinnig geraten, gesammelte Leichen (bzw. das, was von ihnen übrig blieb), gesammelte Insekten und eine Ausstellung "Körperwelten" der etwas anderen Art machen die Location perfekt für diesen Höllentrip.

Der Film wirkte für mich wie aus Guss, von vorne bis hinten perfekte Unterhaltung, wobei man wieder sagen muss, dass man den Logikdetektor lieber in der Tasche lassen sollte, denn es gibt schon einige, kleine, jedoch nicht störende Ungereimtheiten.

Was ich ein wenig schade finde, ist, dass "The Collection" sowie auch den erst vor Tagen gesehenen "Texas Chainsaw 3D" nicht in den Kinos angelaufen sind. Okay, es sind keine Horrorfilme in Perfektion wie beispielsweise "Sinister" - jedoch wird hier ohne Anspruch auf´s Feinste gemetzelt und der Zuschauer bis zur letzten Minute unterhalten.

Mir schwirrte die ganze Zeit eine 8er Bewertung durch den Kopf, aber ich gebe mich mal der Lächerlichkeit preis und schenke "The Collection" ein Pünktchen mehr.

"The Collector III" ?  Ja bitte, der kann kommen.

9/10

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