kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 12.10.2012
Das größte Missverständnis dieses Films ist es, dass man Kristen Stewart hier als attraktiver als Charlize Theron verkaufen möchte. Das mag letztlich optisch Geschmackssache sein, Mrs. Stewarts Schauspiel ist es aber wohl kaum, und da Attraktivität auch aus Ausstrahlung rührt, baut "Snow White And The Huntsman" auf einem großen Lügengebilde auf, das ihm arge Glaubwürdigkeitsprobleme bereitet. Denn Stewart ist zu keiner Zeit dazu in der Lage, den Film zu tragen, was nur noch fataler wird, als sie letztlich zur neuen Johanna von Orleans hochstilisiert wird. Ansonsten gelingt dem Regisseur in seinem Erstlingswerk ja durchaus die Gestaltung einer hübschen Märchenwelt, die in den besten Momenten leichte Alice-Anleihen verwendet und neu formatiert, dann aber wieder aussieht wie eine keimfreie New-Age-Fantasie oder ein Loreena-McKennitt-Cover. Auch die Annäherung an den klassischen Stoff ist eher von Stock-im-Arsch-Natur, traut sich nämlich einerseits nicht, essenzielle Punkte zu verändern und tut auf der oberflächlichen Ebene so, als würde alles an der Vorlage umgekrempelt werden.
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