Review

Nach einem recht unbheolfenen, wenig überzeugenden "Alice im Wunderland", kehrt Tim Burton mit dieser Verfilmung einer Fernsehseherie wieder dahin zurück, wo er am souveränsten hantiert, nämliich in die Dunkelheit.

Zunächst wirkt es auch so, als wäre dieser Plan aufgegangen: dunkle Bilder, gotische Atmosphäre, sowie die Themen Liebe und Tod. Wir befinden uns also von Anfang an wieder in vertrauten Gefilden. Dafür sorgt auch Danny Elfman, der sich zwar nie ein Bein ausreißt, aber dessen Verschmelzung mit Burton einfach unüberhörbar ist und den Bildern die nötige, dick-aufgetragene Tragik verleiht.

Damit die Fans auch nicht enttäuscht werden, hat man Depp wieder lustig bemalt, diesmal in Form eines wandelnden Max Schreck-Zitates, wenn auch mit Obermatte. Die Körperbewegungen erinnern dann jedoch frappierend an Nosferatu und Bela Lugosi. Dem durchschnittlichen Kinozuschauer werden diese Details wie immer entgehen, während sich der Kenner ins Fäustchen lacht. Die Hauptsache ist ja auch, dass Depp mal wieder den Freak gibt... Immerhin hat JDs Rolle doch genug Tiefe, um Burton nicht erneut vorwerfen zu können, er würde ihn als Marionette einsetzen. Hier darf also auch wieder geschauspielert werden und nicht nur oberflächlich gehampelt, wie in der letzten Zusammenarbeit des Duos. Ein Mann des 18. Jahrhunderts, der die Geliebte durch eine Intrige verliert und die Ewigkeit in einem Sarg als Vampir zubringt, bis er schlussendlich erweckt wird. Kein Wunder, dass Burton für diesen Stoff Interesse bekundete. Den Zwist mit seinen inneren Dämonen und der neuen, fremdartigen Kultur bringt Depp dann augenzwinkernd, aber nicht unbedingt tiefschürfend rüber.

Wenn der Film dann die Zeitreise in die 1970er antritt, hat man nicht unbedingt das Gefühl, das Potential wäre völlig ausgeschöpft. Es hätte deutlich schriller, bunter und im Humor weniger kindisch sein können. Die Zeit der 70er soll schließlich im Kontrast zu Collins Charakter stehen und doch wirkt sie so blutleer, wie er selbst. Daran ändern auch eingestreute, musikalische Zitate von Deep Purple oder ein Liveauftritt von Alice Cooper kaum etwas. Zumal letzterer aussieht, als träge er eine Gummimaske. Notwendig ist was anderes. Zu Gute halten muss man "Dark Shadows", dass sich die Introsequenz, welche mit "Nights in White Satin" unterlegt ist, wunderbar anfühlt und dem Film sofort eine süßig-schwefelige Note verleiht.

Mit Michelle Pfeiffer, <!--[if gte mso 9]>



























































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Chloë Moretz und Jackie Earle Haley gibt es auf jeden Fall genug Starpower, um bei Laune zu halten. Der unausweichlche Auftritt von Bonham-Carter wirkt dann auch runder, als das Theater aus "Alice". Sie funktioniert am besten, wenn sie die Ruhe selbst ist und nicht ein brüllendes Nervenkostüm.
Earle Haleys Part erinnert dann, vielleicht nicht zufällig, an Dwight Fryes Nebenrollen in klassischen Gruselfilmen. Haley mimt einen schrulligen Hausmeister, welcher natürlich für das Monster im verborgenen arbeitet, um sein eigenes Leben zu retten. Die Parallelen zu "Dracula" und "Frankenstein" sind da. Leider wird Haley dabei nie so manisch, sondern torkelt eher versoffen wie Jack Sparrow durch die Gegend. Immerhin für ein paar Schmunzler gut.

Durchweg wird hier aber seichte Unterhaltung geboten, was auf 120 Minuten einfach nicht reicht. Insgesamt passiert dann inhaltlich doch zu wenig, obwohl die Handlung mächtig konspiriert und versucht, eine große Wendung für das Ende zu konstruieren. Das klappt dann leider nicht so ganz, weil sich der Film gerade in den letzten 20 Minuten übernimmt. Die Handlung interessiert zumindest kaum  mehr, wenn Burton ein buntes, schrilles Finale abfackelt, dessen Einfallsreichtum man so vielleicht zuletzt bei "Beetlejuice" gesehen hat. Hier gewinnt dann doch die Oberfläche, aber damit kann man sich arrangieren.


Oberfläche ist hier auch der Grund, warum "Dark Shadows" nicht ins Kritikerherz vordringt. Es sieht aus wie Burton, es fühlt sich an wie Burton, aber das ist es noch nicht. Ein Regisseur, der an seiner eigenen Oberfläche kratzt, erst wieder zu sich finden muss. Dafür fährt er alle Stilmittel auf, die ihn ausmachen, aber das reicht nicht, wenn die Seele gespenstergleich nur ab und an durch das Werk geistert. Nach "Alice" hat diese filmische Kurskorrektur allerdings einen tollen Effekt: es geht wieder in die richtige Richtung!

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