Von kleinen Leuten mit großen Sorgen...23.02.2015
Zwei Buben wollen einem von der Polizei gesuchten Mörder helfen, ein auf einer Insel festsitzendes Boot fahrtüchtig zu machen, damit der Mann mit seiner Freundin in ein besseres Leben fahren kann.
Alle hier mitwirkenden Personen sind die von der Politik gerne mal zitierten "kleinen Leute" oder "der kleine Mann von der Straße". Menschen, die nur ihr kleines, einfaches und scheinbar unbedeutendes Leben leben und lediglich ihr kleines Stück vom Glück wollen. Doch dieses ist schwer zu erlangen, wenn die Umstände hart sind und das Geld mühsam verdient. Verständlich, daß unter solchen Bedingungen der Reiz für die zwei Jungs, ein Abenteuer zu erleben, eine unglaubliche Sogwirkung hat. Man fühlt sich erinnert an Stand by me, wo auch ein paar Buben auf der Schwelle der Kindheit standen - denn genau so ist es auch hier. Erste Verliebtheit, Eltern, die sich trennen, Verlustängste...so ist es eben, wenn man wächst.
Richtig viel passiert in diesem Film nicht, ein jeder hat sein Päckchen zu tragen. Der eine Bub hat gar keine Eltern mehr, der andere nur noch ein Weilchen, der Flüchtige scheint nicht alle Latten am Zaun zu haben, dazu gibt es noch einen Einsiedler, der ein wenig sonderlich ist...und auch die Mädels sind nicht unbedingt die feinsten Sahnestückchen. Das alles macht aber nichts, denn dadurch wirkt der Film wie aus einem Guß. Es gibt kein überzogenes Happy-End, keine besonderen Schauwerte, dafür sehr gute Darsteller, ein paar Sonnenuntergänge und insgesamt eine ruhige, aber dennoch fesselnde Geschichte. Man fragt sich am Ende, was das ganze eigentlich sollte, ist aber dennoch nicht unzufrieden, auch wenn sich die Hintergründe nicht entfalten. Ruhiger Film, langsam wie der Fluß, an dem er spielt, somit 8/10.