Review

Was darf man erwarten, wenn eine Hongkong-Legende wie Tsui Hark die Fortsetzung seiner eigenen Produktion, und noch dazu bis dahin einem der erfolgreichsten Filme in Hongkong, inszeniert?
Eigentlich sehr viel.
Das Jet Li nicht mehr zur Verfügung stand, macht zwar traurig, aber man konnte es in der frohen Erwartung auf unterhaltsame, actionreiche Unterhaltung doch noch wegstecken. Und wer "Time and Tide" gesehen hat, der weiß das Tsui ein Hoch hatte, welches sich hier hoffentlich hält.
Doch dann das....
Offensichtlich wurde das Drehbuch für ein Folge der "Power-Rangers" billig eingekauft und umgeschrieben. Das Ganze kombiniert man dann mit stellenweise grottigen Effekten und Masken, hängt so zeimlich jeden Darsteller an die Seile und fertig ist eine der größten Enttäuschungen der letzten Monate.

Die Story rankt sich um genetische Mutationen. Wrestler wurden mit tierischer DNS versehen, verlieren dabei allerdings die Kontrolle über sich und rennen mordend und zerstörend durch die fiktive Stadt B-City.
Als wäre das nicht schon genug, muß sich der Held "Black Mask" auch noch mit seinem Schöpfer rumärgern, der ihm seinen genetisch ebenfalls getunten Nachfolger nachjagt! (Kenner des ersten Teils werden sich jetzt wundern, aber anscheinend war es allen egal das bereits eine andere Storyline vorlag)

Andy On als Nachfolger von Jet Li ist eine eher unglückliche Wahl. Er besitzt weder das Charisma, noch das Können des Meisters, und wirkt ständig wie eine billige Kopie, ein Aufschneider, der den ersten Helden kopieren will.
"X-Men"-Star Tyler Mane darf wieder den Mutanten geben, doch ob er es wirklich ist, der draufhaut, darf bezweifelt werden, den sobald er kämpft, hat er sich auch schon bis zur Unkenntlichkeit verwandelt.
Porno-Queen Traci Lords springt ebenfalls durch den Film, aber auch sie ist meist nicht zu sehen, denn ihre Chameleon-Verkleidung machts sie fast unsichtbar.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es noch: Die Action wurde von HongKong- Legende Yuen-Woo-Ping konziepert, aber offensichtlich auch nicht mehr. Während des Films rennt und springt der Held mehr, erst im Finale darf er zeigen was er kann. Doch auch das ist nur ansehnlich, nicht mehr... Ich glaube Mr. Ping hat die Hauptarbeit seinem "Additional Action Director" (O-Ton End Credits) Yuen Bun überlassen. Das der es aber auch besser kann, bewies er mit seiner Arbeit bei "Martial Law".

Was bleibt sind einige (wenige) interessante Schnitte und Kamerawinkel und die Atmosphäre der Stadt B-City, welche aber bei anderen Filme wie "Batman" und Blade Runner" geklaut wurde. Immerhin hübsch anzusehen....

Also...
Fans des ersten Teils werden sich die Haare raufen, Action-Fans ihr Bier verschütten und der Normale Zuschauer gar nicht erst fertig schauen...

Trotzdem noch 3 Punkte, wegen stellenweise hübscher Optik!

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