Killing Them Softly (2012)

Ein ganz alter Hut...08.11.2014

Zwei Kleinganoven überfallen im Auftrag eines Dritten eine illegale Pokerrunde. Die hinter dem Veranstalter stehende Mafia kann das nicht hinnehmen, die Verantwortlichen müssen bestraft werden.

Diese Story ist nun wirklich überhaupt nicht neu. Egal, denn solange es nicht die Fortsetzung einer Superheldenserie einerseits und ein Mafiafilm andererseits ist, bin ich schon vorab positiv gestimmt. Leider überzeugt mich der an sich recht kurze Film vom Gegenteil. Seitdem Herr Tarantino dafür gesorgt hat, daß man Dialoge zwischen Gangstern gefälligst toll zu finden hat, sind die geschwätzigen Gangsterstreifen nicht mehr totzukriegen. Auch das wäre nicht schlimm, wenn sich zwischen das Gerede auch ab und an ein wenig Action mischen würde, doch davon gibt es hier defintiv zu wenig.

Man hat sich zudem noch entschlossen, den Film quasi als Spiegelbild der wirtschaftlichen Situation der USA zur Zeit von Obama gegen Bush einzurichten, was sich in der Tonspur zeigt - dort gibt es permanente Reden der beiden Politiker. Nette Idee, in der Umsetzung aber eher fad und unangenehm, bringt den Film weder voran noch läßt er ihn in Erinnerung bleiben. Das Personal aber ist perfekt, Pitt, Liotta, Gandolfini, genau richtig ausgesucht für den kleinen, schmierigen Streifen, der mit einer hervorragend inszenierten Exekution zumindest ein kleines Schmankerl vorzuweisen hat, sich ansonsten aber schnell ins Land des Vergessens bewegt, da wirklich nichts an ihm genreverändernd ist. Kurzum, ein kleiner Gangsterstreifen für Zwischendurch, knappe 6/10.