Review

In der zivilisierten Welt greift im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts die Prohibition, in den abgelegenen Wäldern der Hillbillies leuchten die Schnappsbrennereien bei Nacht wie die Kerzen an den Weihnachtsbäumen der Städter, an die sie den Alkohol verkaufen.

Der Film ist ein fantastisch gefilmtes Kleinod, das aber u.U. durch die Langsamkeit seiner Geschichte leider viele potentielle Liebhaber nicht erreicht.
Tolle Kameraeinstellungen, keine Wackelei, schöne Detailarbeit an der Ausstattung (wenngleich die Schauplätze handlungsbedingt recht übersichtlich sind).
Die Schauspieler wirken durch die Bank glaubwürdig in ihren Rollen.
“Charlie Rakes” (Guy Pearce) ist der perfekte Antagonist, seine sadistische Bösartigkeit erinnert an “Molly” (Joe Don Baker) aus “Der große Coup”.
Tom Hardy gibt den knallharten “Hinterwäldler” ohne großes Mienenspiel hervorragend - zum Großteil getragen durch den gesprochenen Akzent. Wie das in einer Deutschen Synchronisation rübergebracht werden kann, ist eine spannende Frage.
Auch Shia LaBeouf passt in seine Rolle; die wenigen humoristischen Einlagen wirken nicht aufgesetzt.
Es gibt ein paar Gewalteruptionen, die der sowieso schon bemerkenswerten (dem Film angepassten) Ruhe im Kino noch mal ein Wenig mehr Sprachlosigkeit hinzugefügt haben.

Nicht jede Handlung ist nachvollziehbar - etwas mehr Verzicht hier oder mehr Tempo da hätte nicht schaden können - insgesamt aber aufgrund filmischer und schauspielerischer Qualität ein erfreulicher Filmabend.

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