Review

Wie das halt so ist mitten im Leben...01.07.2018

Hätte ich diesen Film im Alter von 20 oder auch 30 Jahren gesehen, so hätte er mich überhaupt nicht interessiert, und meine Kritik wäre recht negativ ausgefallen. Nun bin ich aber schon 50 ( mittlerweile der Methusalem der ofdb ), und so fast ein wenig über das Alter der Zielgruppe hinaus. Dennoch, meine Liebste und ich haben uns in zahlreichen Szenen des Streifens wiedererkannt, einfach deshalb, weil manches halt im Leben so ist, wie es ist – beispielsweise das Umkrempeln der persönlichen Freiheit durch eigene Kinder.

Hier nun sehen wir Pete und Debbie, beide kurz vor dem 40. Geburtstag. Man lebt so vor sich hin, hat zwei Kinder, ist selbstständig, derweil die Geschäfte so gut nicht laufen. Die beiden haben keinerlei Privatsphäre mehr, leben im organisierten Alltag, der gleichförmig dahin läuft. Probleme gibt es zuhauf, und die Frage die sich hier stellt ist: wie soll man da noch glücklich sein? Und die zweite Frage: wo kommt der Spaß im Leben denn jetzt her? Und die dritte Frage: bin ich noch glücklich? Und all diesen Fragen widmet sich der Film mit einer Ruhe, die man aus den Produktionen von Herrn Apatow kennt.

Dabei verzichtet der Film auf Klamauk und überdrehte Szenen, sondern zeigt normale Leute mit normalen Problemen mitten im Leben. Ein Film über den Alltag, der wohltuenderweise keine süßliche Auflösung findet, der sogar einige Klischees umgeht, denn weder Paul noch Debbie gehen fremd. Also alles gut? Nein, denn der Streifen hat leider auch das Manko der Apatow-Filme. Er ist einfach zu lang, packt immer noch einen Handlungsstrang hinein, der dann auch aufgelöst werden muß. Ist aber so schlimm nicht, sondern macht das ganze zuweilen zäh. Paul Rudd und Leslie Mann in den Hauptrollen sind feine Dutzendgesichter, schön noch das Mittun der Herren Brooks und Lithgow – alles bereitet also für einen angenehmen Filmabend im Alter von 40...daher 8/10.

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