Ich hatte den ersten Star Trek-Kinofilm als langweilig und schlecht in Erinnerung.
Nach einer aktuellen Neusichtung widerrufe ich meine harte Ansicht und muss anerkennend 10 Punkte vergeben.
Star Trek - Der Film ist der einzige Film der Reihe, der eine pure erwachsene SF-Thematik in den Fokus gerückt hat.
Fernab vom Stil der Original-TV-Serie präsentieren sich alle Charaktere als "reife Filmfiguren".
Die Inszenierungsweise ist auch heute noch eine wahre Pracht.
Die Musikuntermalung und die enorm eindringlichen Soundeffekte bringen ein Wohnzimmer zum Erbeben. Minutenlange Sequenzen (z.B. das Umfliegen der Enterprise untermalt mit Goldsmith's hervorragendem Musikthema) sind ein Fest für Fans.
Der naive Charme der Fernsehserie ist zwar vollends verschwunden, doch zurückgeblieben sind detailliert gezeichnete Rollen-Charaktere, die zutiefst emotional reagieren und agieren.
Wer pompöse Actionszenen erwartet, wird bei Star Trek - Der Film nicht gut bedient.
Der Streifen schlägt eher den Weg in Richtung Kubrick's 2001
ein.
Wie gesagt, die Storyline verfolgt eine erwachsene Spur und unterhält bis zum überraschenden Schluss.
Schade, dass der Erstling der Kinofilm-Reihe ohne Lorbeeren sein filmische Dasein fristet. Er war sicherlich zum damaligen STAR WARS-Film kein adäquates Konkurrenzprodukt und wurde schnell als anti-mainstreamig abgestempelt.
Doch während das SF-Genre mit STAR WARS in knalligbunte "Kinderschuhe" rutschte, schätzte niemand Roddenberry's Versuch, qualitativ haltbare "Erwachsenenschuhe" auf den Markt zu bringen.
Fazit:
Ein verkanntes Stück SF-Geschichte.
Vielleicht der ernstzunehmendste Teil der kompletten Reihe.