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Die alte „Star Trek“-Serie wurde zwar 1969 eingestellt, doch mit einiger Verspätung wurde die Crew um Captain Kirk zu beliebten Gästen in Kinosälen, wobei der erste Film 1979 in die Lichtspielhäuser kam.
Wemsereien zwischen Menschen und anderen Weltallvölkern stehen hier jedoch nicht auf dem Plan, stattdessen geht die Bedrohung von einer seltsamen Energiewolke aus, die ganz easy angreifende Klingonenkreuzer pulverisiert und direkt Kurs auf die Erde nimmt. Selbst Abtaststrahlen eines Föderationsschiffs werden als feindliche Geste interpretiert und auch der Kreuzer direkt weggeputzt, aber welcher Natur die Bedrohung nun genau ist, das lässt „Star Trek – Der Film“ erstmal offen.
Praktischerweise ist die Enterprise das einzige Schiff in Reichweite (und das trotz der Erfindung des Warpantriebs). Ist zwar halb kaputt, James T. Kirk (William Shatner) reißt trotz Admiralsposten und Schreibtischdienst das Kommando an sich und der eigentliche Captain ist deswegen sichtlich angepisst. Doch schnell geht es nicht ins All, stattdessen verweilt man erstmal eine Weile auf der Enterprise und redet sich einen Wolf über viele, teilweise aber belanglose Dinge.

Bald hat man die gesamte Crew zusammengetrommelt, selbst Mr. Spock (Leonard Nimoy) schüttelt Filmgott Zufall ins Haus. Ab geht’s in Richtung Wolke, denn Erdenrettung ist schließlich Ehrensache für die Besatzung…
Von der Einleitung mal abgesehen ist der gibt der Inhalt von „Star Trek – Der Film“ an sich nur Stoff für eine überlange Folge der TV-Serie, aber 130 Minuten Film füllt er keineswegs ausreichend. So schwelgt „Star Trek – Der Film“ stets in Szenen, in denen so rein gar nichts passiert und man nur Wolke, Weltall und was sonst noch da draußen ist begaffen darf. Dank schicker FX ist das immerhin noch sehr ansehnlich geraten, doch spannend ist das Ganze auf keinen Fall.
Spannung ist sowieso der Punkt, an dem „Star Trek – Der Film“ deutlich krankt. Das Geheimnis der Wolke und ihr Ursprung sind mal eine echte Überraschung, trotz der Einweg-Philosophie, die so gar nicht zu „Star Trek“ passen mag. Doch schafft „Star Trek – Der Film“ es nie so wirklich Zuschauerinteresse zu bündeln (was denn nun genau hinter der Wolke steckt, brennt nie unter den Nägeln) und setzt lieber auf hübsche Bilder als auf fesselnde Handlung.

Auch die Charakterzeichnung gehört nicht zu den starken Punkten von „Star Trek – Der Film“: Mag Kirk als herrischer Admiral, der eigentlich lieber wieder Captain wäre, trotz aller Unsympathien noch ein brauchbarer Charakter sein, so wirkt Spock hier nur wie ein verkappter Weltraumesoteriker der so langsam Gefühle entdeckt, und Leonard 'Pille' McCoy (DeForest Kelley) wie ein meckerndes Kleinkind, dessen Sprüchen der Witz fehlt. Der Rest der Stammcrew wird zu Innenausstattung des Schiffes degradiert, alle neuen Charaktere haben das Schicksal, das in der Serie Statisten mit Sprechrolle blüht: Exitus vor Filmende.
Bei einem derart mäßigen Drehbuch sind auch die Schauspielleistungen nur bedingt motiviert, zumal der größte Teil der Darsteller wohl eher aus vertraglicher Verpflichtung und Mangel an besseren Rollen an Bord gekommen sein dürfte (der Erfolg der „Star Trek“-Filme war zur Drehzeit noch nicht abzusehen). So spielen die meisten auch nur auf TV-Niveau. So richtig schlecht ist zwar keiner, aber Glanzleistungen sehen definitiv anders aus.

Der Auftakt zur „Star Trek“-Reihe ist definitiv einer der schwächsten Filme der Reihe: Schicke FX und halbwegs ordentliche Atmosphäre retten den Film zwar noch in den Durchschnittsbereich, doch die Handlung plätschert belanglos und die Charakterzeichnung ist mäßig.

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