Review

So, gerade aus dem Kino zurück und unter den frischen Eindrücken des Filmbesuches an den Klapprechner gesetzt.

Ja, es wurde sehr viel "Hype" um Christopher Nolans Abschluß seiner Trilogie um den Dunklen Ritter gemacht und mit dem Anspruch des Regisseurs mit seinem Opus das bildgewaltigste Werk seit William Wylers Ben Hur von 1959 abzuliefern, schien die Messlatte denkbar hoch angesetzt worden zu sein.
Die Frage, die sich hier stellt: Ist Nolan seien eigenen Ansprüchen gerecht geworden?

Kurz und knapp: Ja!

The Dark knight rises ist inhaltlich nahtlos in seine Vorgänger einbettet, ergänzt und komplettiert sie.

Die Filme als einzelne Teile für sich genommen, bleiben somit Fragment. Eine derartige, ebenbürtige Leistung ist im Grunde genommen nur George Lucas gelungen, klammert man im Gesamtblick aus, was nach 1983 (Episode VI) "nach verbrochen" worden ist.

The Dark knight rises setzt acht Jahre nach den tragischen Ereignissen um den damaligen Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent (Aaron Eckhart ein), der eine ethische "Lichtgestalt der Stadt verkörpert hatte. Zur Ehrenrettung des Mannes hatte Bruce Wayne (Christian Bale) die Verantwortung für dessen Tod auf Batmans Kappe genommen, zieht sich ins Privatleben zurück und führt seitdem ein Dasein als Eremit. Sein verbliebender sozialer Kontakt besteht in dem treuen Butler Alfred Pennyworth (Michel Caine). Um diese Lebenslüge Gothams Citys zu bewahren, unterschlägt Commissioner Gordon (Gary Oldman) die tatsächliche Sachlage der Umstände von Dents Tod.

Segens eines Gesetzeserlasses, dem sogenannten "The Harvey Dent Act" scheint Korruption und organisierte Kriminalität weitgehend in der Stadt ausgemerzt und folglich die Exstenz Batmans überflüssig geworden zu sein.
Doch der schöne Schein trügt.

Die Organisaton "League of Assassins" von Batmans Erzfeind Ra's al Ghul (Liam Neeson) stellt nach wie vor eine Bedrohung dar und tritt nun in Form einer terroristischen Gruppierung um den mysteriösen Söldner "Bane" (Tom Hardy) in Erscheinung und überzieht Gotham mit terroristischen Übergriffen.

Ebenfalls kreuzt sich Waynes Weg mit der attraktiven Meisterdiebin Selina Kyle (Anne Hathaway), die als Catwoman getarnt zielgerichtet ihrer Betätgung nachgeht und eher neutral zwischen den Fronten wandelt.

Nachdem Bruce Wayne den Entschluß gefasst hat, zu seinem Alter Ego zurückzukehren, um den den gewalttätigen Übergriffen in Gotham City gegenüber zu treten, überschlagen sich die Ereignisse.

Bane, die Figur, die als "the only man to have Broken the Bat" Comicgeschichte geschrieben hat, reibt den Helden übel auf und landet in einer mehrmonatigen Auszeit. Dass ausgerechnet Selina Kyle ihn dabei in den entscheidenden Hinterhalt gelockt hat, verstärkt die Lebens- und Identitätskrise des Helden nur noch.

Für tot geglaubt, vielleicht weitaus mehr an Psyche, als an Leib angeschlagen, versinkt Wayne in tiefe Lethargie, nur um dann die Kraft zu sammeln, um schließlich zum endgültigen, finalen Gegenschlag wider der "League of Assassins" auszuholen, um Gotham City zu retten.

Ja, es klingt wie "Der Ring des Nibelungen" und ist zugegebenermaßen auch in seinen knapp zweieinhalb Stunden Laufzeit dramaturgisch ähnlich aufgebaut. Erneut bleibt Nolan sich auch hier im Abschlußwerk zu seinem Beitrag zur Umsetzung der Comic-Ikone treu und stellt wieder nicht plakativ seine Schurkengallerie in den Vordergrund, wie es bei Burton & Co. Usus war, sondern - im Gegenteil - das Seelenleben des in-sich-widersprüchlichen Helden.

Dies meistert Nolan auf eine virtuose Art und Weise: Ohne inhaltlich vernachlässigt zu werden, spielen Wayne / Batman eine eher beigeordnete Rolle im Film. Charaktere wie Selina Kyle und Bane dominieren da eher die Leinwand, wobei auch hierbei keine fühlbaren Längen aufzuweisen sind.

Womit wir bei der Charakterzeichnung der Protagonisten wären: Selina Kyle verkörpert die eiskalte Oppotunistin, welche erst nach den Folgen am Verrat an Batman die moralischen Konsequenzen ihres Handelns nachzuvollziehen imstande ist.
Bane - von Tom Hardy knallhart portraitiert - erweist sich aufgrund von Vergangenheit und Antrieb als vergleichbarer Charakter zu Wayne / Batman.

Der zu erwartende "plot twist" kommt dann *Spoiler* mit dem "Outing*des Vorstandsmitglied von Wayne Enterprises Miranda Tate (Marion Cotillard) als Ra's al Ghuls Tochter Talia, die als Rächerin ihres Vaters auftritt, wobei Nolan auf äußerst eleganterweise den Kreis seines Gesamtwerkes schließt. *Spoiler Ende*

Gut, ein Kritikpunkt: An The Dark Knight kommt auch diese Leistung Nolans nicht heran, sorry, Heath Ledger, R.I.P.

Ich habe fertig! ;)

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