Review

Da ist es also, das große Finale der aktuellen Batman-Trilogie und es ist ganz gewiss kein unerwartetes Ende geworden, dafür aber ein durchaus würdiges.

Zur Story:

Seit den Geschehnissen aus "The Dark Knight" sind einige Jahre vergangen. Harvey Dent wird noch immer als Held verehrt, Batman ist verschwunden und als Dents Mörder gebrandmarkt. Bruce Wayne selbst lebt zurückgezogen, ohne öffentliche Auftritte und mit deutlich sichtbaren, körperlichen Beschwerden. Relativ friedliche Zeiten also, die jedoch abrupt enden, als ein neuer Superschurke namens Bane die Bildfläche betritt und nach nichts anderem strebt als Chaos und Zerstörung. Grund genug für Batman selbst wieder zu erscheinen und dem Bösen erneut den Kampf anzusagen. Doch ist das gar nicht so einfach, wenn man so viele Jahre nicht im Spiel gewesen ist und man auch noch von Frauen und deprimierten Butlern abgelenkt wird.

Zur Umsetzung:

Die Wahrscheinlichkeit, dass der dritte nach dem genialen zweiten Teil ein wenig abfallen würde, war groß. Vorweg lässt sich sagen, dass dem auch so ist, allerdings in viel geringerem Maße, als ich es erwartet hatte. 

Was macht "The Dark Knight Rises" also richtig? Kurz gesagt, fast alles. Notwendige Handlungsbögen werden abgeschlossen, die Geschichte an sich bleibt glaubhaft und Batman's bzw. Bruce Wayne's Entscheidungen und Wandlungen sind nachvollziehbar. 
Außerdem wird natürlich auch sehr spannend erzählt, so dass man schon mitfiebert und die Wiederauferstehung des gefallenen und quasi in der Filmmitte besiegten Helden regelrecht herbeisehnt. Auch, dass Batman dieses Mal etwas weniger überlegen und eher gebrechlich und verletzlich dargestellt wird, sehe ich nicht als Schwäche, sondern als eine der Stärken des Films. Hier und da wird sogar eine Prise Sozialkritik an den Zuständen in der heutigen Welt versteckt. Löblich, vielleicht aber auch kalkuliert.

Sound, Action und Effekte sind natürlich erstklassig, Christian Bale, Michael Caine, Gary Oldman und Morgan Freeman sowieso über jeden Zweifel erhaben. Gut gefallen hat mir auch Anne Hathaway als catwoman, die doch ein sehr belebendes Element in diesem, im Vergleich zur "The Dark Knight", etwas ruhigerem Film darstellte. Tom Hardy macht als Bane einen sehr guten Job, 
ebenso wie Joseph Gordon-Levitt als Polizist und später Detective Blake. Hier wird sich sogar die hollywoodtypische Hintertür einer eventuellen Fortsetzung offen gehalten. Mehr möchte ich dazu jedoch nicht sagen. 

Was macht der Film dann aber falsch? Nur wenig. Zum Beispiel ist er für eine Comic-Verfilmung mit über 2,5 Stunden Spielzeit doch etwas lang geraten. Hier wäre weniger manchmal mehr gewesen. Außerdem sind einige Wendungen leicht vorherzusehen, orientiert sich der Film doch mehr an bekannten Mustern, als eine düstere Sozialstudie zu sein. Innovation und Anspruch wurden also zugunsten von etwas konventionellerem Blockbuster-Kino ein wenig zurückgefahren. Das klingt nun aber negativer als es ist. Ein weiterer Punkt ist der Vergleich der Bösewichte. Empfand man für den Joker noch eine gewisse Sympathie, ja in Teilen sogar Verständnis für seine Motive, so tut man sich bei Bane schwerer mit der Identifikation. Auch bei diesem Charakter wird zwar nicht nur schwarz-weiß gemalt, dennoch wirkt er wenig ambivalent. Die Argumentation warum er seine Taten begeht, ist im Endeffekt etwas schwach geraten. Da ich allerdings nicht zu viel vorwegnehmen möchte, beende ich die Analyse an dieser Stelle. 

Fazit:

Christopher Nolan ist hier ein weiteres Mal ein sehr guter Film gelungen, in meinen Augen sogar eine der besten zweiten Fortsetzungen überhaupt. Die Schauspieler hatten die Lust offensichtlich noch nicht verloren, Drehbuch und Charaktere weisen nur geringfügige Schwächen auf. Handwerklich top wird die Messlatte für künftige Comic-Verfilmungen also wiederum höher gelegt. Daraus entspringt auch noch ein Ende, mit dem vermutlich jeder Fan gut leben kann. Daher 9/10

Details
Ähnliche Filme