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Bereits 1984 erschien der dritte Teil der Star Trek-Filmreihe, Star Trek 3 – Auf der Suche nach Mr.Spock. Und da dieser erst am Ende des Films gefunden wird, konnte dessen Darsteller Leonard Nimoy sein Regiedebüt geben. Star Trek 3 setzt direkt an den Vorgänger an und führt die Handlung weiter.

Zur Handlung:
Nachdem die Enterprise zur Erde zurückkehrt, zeigt Dr. McCoy ein seltsames Verhalten: Anscheinend hat ihm Spock vor seinem Tod seinen Geist per Gedankenverschmelzung zukommen lassen. Kirk sieht die Chance, Spock durch den Effekt des Genesis-Projektils wiederzubeleben. Daher kapert er die Enterprise, muss jedoch feststellen, dass auch einige Klingonen auf Genesis aufmerksam geworden sind. Und die kommen der Enterprise auf fatale Weise in die Quere...

Eins gleich vorweg: Star Trek 3 stellt einen absoluten Tiefpunkt der Filmreihe dar. Ein abenteuerliches Sammelsurium an Handlungsschwächen, Unplausibilitäten und vermeidbaren Fehlern. Das Drehbuch stammt aus der Feder von Harve Benett, und er darf sich auch für die schlimmsten Böcke verantworten. Wieso zum Beispiel ist Carol Marcus nicht mehr im Genesis-Projekt dabei? Im Vorgänger schien sie noch die Führung der Wissenschaftler zu haben. Wieso gibt die Föderation Kirk nicht die Chance, Spock zu retten? Er war der beste 1. Offizier der Flotte!! Wieso ist der Klingone Krug so wild auf Genesis? Außer einem in sich zerfallenden sterbenden Planeten hat er nur das Präsentationsvideo aus dem 2. Film gesehen! Warum wurde Uhura fast völlig aus der Handlung herausgeschrieben? Warum ist der Captain der Grissom so ein Idiot?
Neben diesen Handlungsschwächen merkt man auch eindeutig, wie die Präsenz von Nimoy als Spock fehlt. Die restliche Crew scheint nicht halb so interessant wie McCoy, der Spocks Geist mit sich herumträgt. Auch das Tempo des Films wirkt fast zu ruhig, obgleich immer wieder etwas passiert. Der Tod Davids soll als schockierendes Ereignis dienen, nur klappt das nicht so ganz, da der Charakter schon im letzten Film völlig überflüssig war. Die Spannung des Vorgängers kommt zu keinem Zeitpunkt auf, zu vorhersehbar ist die Tatsache, dass Spock schon irgendwie gerettet wird und am Ende wieder ganz der Alte ist. Das einzige Erschwernis auf dieser Mission sind die Klingonen, die nichts weiter als böse Schurken sind ohne echten Antrieb, und nur langweilen. Zugegeben, es ist eine undankbare Aufgabe, einen Film mit Handlung zu füllen, wo die Zuschauer schon vom Ende wissen.

Nur in einer Hinsicht setzt sich Star Trek 3 vor seinen Vorgänger, und das sind die Spezialeffekte. Obwohl diesmal noch sparsamer eingesetzt, sind sie durchweg gelungen. Das neue Raumdock bietet einen überwältigenden Anblick, auch die Zerstörung der Enterprise ist großartig. Die Szene, in der die Crew zusieht, wie sie in der Atmosphäre verglüht, ist einer der wenigen tollen Momente in diesem Film.
Das große Finale dann, man mag es kaum glauben, besteht aus einer Schlägerei zwischen Kirk und Kruge. Es unterbietet selbst viele der Prügeleien aus der Serie (wo nicht wenige Folgen so endeten). Schauplatz ist ein billiges Studioset (wie der ganze Planet Genesis übrigens), in dem Erdbeben durch Kamerawackeln dargestellt wird, seltsame Plastikfelsen aus dem Boden wachsen und ein simpler Bluescreen-Trick Lavaströme im Hintergrund zeigt. Na ja, man kann sich denken, wie das ganze ausgeht. Spannung kommt jedenfalls keine auf.
Die deutsche Übersetzung tut ihr Übriges, um den Film völlig zu versauen. Da heißt die Sternzeit auf einmal „Sternendatum“, statt Klingonen sagt man „Klingon“ (mehr oder weniger englisch ausgesprochen) oder es ist von einem „Vulkaner“ die Rede. Das unterbietet sogar die gruseligen ZDF-Übersetzungen. Wen wundert es da, dass bei den zusammenfassenden Ausschnitten aus Star Trek 2 sämtliche Dialoge verändert wurden? Es wäre ja zu schwer, noch mal die alte Tonspur rauszusuchen...

Fazit:
Positive Aspekte an Star Trek 3 kann man mit der Lupe suchen. Zu lahm und vorhersehbar ist die Handlung, als dass sich Spannung verbreiten könnte. Wie man nach dem gelungenen Vorgänger so tief sinken konnte, bleibt ein Rätsel. Allenfalls für selbstquälerische Trekker geeignet. 1 Punkt für die Spezialeffekte, einer für die Szene in der Bar, ergibt 2 Punkte.

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