Review
von Leimbacher-Mario
Egoshooterendzeit
Im vierten offiziellen Teil der „Universal Soldier“-Reihe schwört unser neuer Held Scott Adkins einem grimmigen JCVD aka Luc Deveraux Rache, da dieser dessen Familie vor seinen Augen eiskalt abgeschlachtet hat. Warum? Was geht hier vor sich? Haben die Seiten mal wieder gewechselt? Was ist echt, was ist Vision? Und wie effektiv ist die hier oft eingesetzte Egoperspektive, weit bevor Filme wie „Hardcore“ diese populärer machten?
„Universal Soldier: Day of Reckoning“ ist Erwachsenkino, das keine Viagra braucht. Beinhart und unerbittlich. Mit Stahl, Gewalt, Sex und Hass. Eine ganze Zeit lang nicht durchsichtbar und vielleicht etwas zu verschwiegen, verschachtelt, verstummt für sein eigenes Gut und für die Erwartungen, die man an ihn hat. Er ist fast eine Antithese zu seinem damaligen, geradlinigen Original. Mittlerweile genauso Refn wie Emmerich. Mit stroboskopischen Schocks (die echt nerven können!) und miesepetrigsten Stars wie Van Damme oder Lundgren. Mal nicht ganz hell, dann wieder grell. Nicht immer schnell, aber mit dickem Fell. Ungeheuer unangenehm und widerlich wütend, voller Aggression und Adrenalin. „Maniac“. „Enter The Void“. Selbst in langsameren Passagen. Schmerzhaft, schön. B-Movie. Horror. Actionsplittergranate. Konfuse Cyborgs zwischen Auftrag und Anschlag. Apocalypse Wow. Ja… doch… sehr gelungen!
Fazit: kompromissloser, überraschend kunstvoller, harter und unterkühlter Klopper zwischen Alptraum, Action und… Arthouse?! „Unisol IV“ ist ein Brecher und ein erfolgreicher Take auf Thema und Franchise. Beißt sich nicht. Besser als die letzten drei „Terminator“-Sequels zusammengenommen.