Einst eine Elite-Einheit in Diensten der US-Regierung, haben sich die „UniSols" längst zurückgezogen und führen einen offenen Krieg gegen den Staat, bei dem sie keine Gefangenen machen. Wo immer sie auftreten, verbreiten Luc Deveraux, ehemals ein heldenhafter Streiter für die vermeintlich „gute Sache", sein ehemaliger Intimfeind Andrew Scott und ihre Genossen, Angst und Schrecken. Bald jedoch macht sich der junge Familienvater John daran, sie zu jagen: Seit seine Frau und seine Tochter bei einem Einbruch von Deveraux und seinen Schergen umgebracht wurden, lebt er nur noch für die Rache.
Die neueste Version der Universal Soldier macht es dem Zuschauer wirklich nicht leicht einen Zugang zu seiner Story zu bekommen. Wer da mit wem auf welcher Seite agiert wird eigentlich erst zum Showdown einigermaßen klar. Da wird recht unmotiviert eine Familie getötet bzw. ins Koma geprügelt (Huch, van Damme ist ja ein böser, doppelhuch, der Lundgren ja auch), wobei sich die Schurken eine Menge Ärger erspart hätten, wenn sie den guten John auch gleich mit getötet hätten.
Vergessen kann man dabei so ziemlich alles, was man über die UniSols gelernt hat. Diese leben nun als so eine Art Sekte von befreiten im Untergrund und warten nur auf technische Geräte zur Selbstreplizierung, um mal eben die Weltherrschaft zu erringen. Keine Ahnung ob dieses konfuse Storytelling jetzt ein Stilmittel sein soll, oder einfach nur der Scripter eine Pfeife ist, aber ohne Gebrauchsanweisung ist diese Pille schwer zu schlucken.
Abseits des Drehbuch Kuddelmuddels läßt es John Hyams dafür ordentlich krachen. Selten war eine 18er Freigabe berechtigter als hier, denn was die Akteure an blutigen Fights und Shootouts liefern ist schon harter Tobak. Die Hauptlast dabei trägt allerdings Scott Adkins, da Lundgren und JCVD eigentlich nur bessere Gastrollen haben. Das Adkins ein guter Fighter ist, hat er ja schon mehrfach bewiesen und auch Charisma bringt er mit. Ich mag den Knaben ganz gerne und finde es fast schade das er nicht so eine Actionkarriere hingelegt hat, die er aufgrund seiner Fähigkeiten eigentlich verdient.
Die Action paßt auf alle Fälle, das Testosteron fließt in Strömen und die Story regt wenigstens zum Mitdenken an. So ist Day of Reckoning im Grunde noch konsumierbar, auch wenn er nach einer Stunde kurz davor war aus dem Player zu fliegen.
6/10