Einer der bekanntesten Serienmörder unserer Zeit, Ted Bundy, hat nun auch eine Verfilmung gekriegt. Nach zahlreich gelesenen Berichten zum wahren Fall, war ich sehr gespannt ob man den Film nun mehr auf Slasher oder auf psychologischer Ebene ansetzt. Bei "Ed Gein" verwendete man zweiteres, bei Ted Bundy (leider) das erste.
Ein unscheinbarer, attraktiver und freundlicher Herr tötet Frauen. Doch wieso? Darauf wird nie eingegangen. Es wird einfach die gesamte Timeline der Morde erzählt. Dies oft sehr klamaukhaft. Sowieso stimmt die fröhliche Musik und die teilweise fast schon lächerlich gezeigten Morde einfach zum grinsen ein - und dies bei wahren Begebenheiten. Einerseits eine Verachtung der wahren Opfer, andererseits soll man ja ernste Problematik mit Humor angehen.
Der Film ist sehenswert, doch verliert er schnell seinen Reiz. Irgendwann ist die Luft raus, man will keinen Mord mehr sehn. Die unterscheiden sich nicht sehr voneinander und werden einfach innert weniger Sekunden ohne Mitgefühl oder Spannung gezeigt.. Bis auf eine harte Szene, als er zwei Frauen in eine Hütte lockt und ja.. seht selbst. Blutig ist der Film (außer bei der eben erwähnten Szene) nicht. Ekelhaft finde ich ihn auch nicht, selbst wenn Ted Bundy ein jüngeres Mädchen killt. Ein schlimmes Verbrechen, doch völlig belanglos dargestellt. Stark ist allerdings die Sterbeszene von Bundy.
Alles in allem: Sehenswert, doch nicht wirklich guter Film, selbst wenn er nicht auf wahren Begebenheiten beruhen würde. Damit dürfte Ted Bundy nicht wirklich ein "Denkmal" gesetzt worden sein wie einst Ed Gein. Blut muss man auch nicht erwarten, Spannung sowieso nicht. Hätte man besser machen können! 5/10