2002 - Das Jahr der Serienkiller-Revivals! Unzählige Streifen über Amerika's berüchtigte Schwerstverbrecher erblickten die große Leinwand... und wanderten in deutschen Gefilden meist direkt in die hintersten Ecken der Videothek - zu Recht! Wie sie alle hießen - ob Dahmer, Gein oder eben Bundy: Die Qualität bewegte sich in der Regel jenseits von Gut und Böse!
Im vorliegenden Werk von Matthew Bright über „America's Serial-Killer No. 1" durchleben wir die Geschichte von „Uns Teddy", dem netten Mann von Nebenan, der in den Jahren 1973 bis 1978 offiziell 28 attraktive Frauen auf brutale Weise entführt, gefoltert, vergewaltigt und getötet hat. Eines der Opfer konnte entkommen und lieferte der Polizei die entscheidenden Hinweise, die zu seiner Festnahme und letztendlich seiner Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl führten.
Wer jedoch mit dieser Verfilmung der bekannten Geschichte ein tiefgehendes Psychogramm eines Wahnsinnigen erhofft, einen Versuch etwas über die Hintergründe der Mordtaten zu erfahren wird bereits nach kurzer Zeit enttäuscht. Zu oberflächlich werden die Morde aneinandergereiht, die Opfer abgeschlachtet. Nebenbei widmet sich Bright dem zweiten Gesicht Bundy's - dem liebenden Familienvater und seiner Freundin, die zwar bereits ansatzweise mit seinen absurden sexuellen Phantasien konfrontiert wird, aber als Klischee-Naivität natürlich nichts von der „dunklen Seite der Macht" in „Uns Teddy" ahnt!
Ähnlich naiv werden die Opferrollen dargestellt. Kann man als junge Frau wirklich soviel Dummheit an den Tag legen, dass man auf derartig dummdreiste Anmachen reinfällt???
Wenn diese Vorgehensweise wirklich den Tatsachen entspricht, hat Bundy immerhin Amerika von den „ganz großen Intelligenzbestien" erlöst. Sorry, aber hier kann der Film höchstens herzhafte Lacher anstatt Mitgefühl erwecken!
Was übrig bleibt? Wenig bis Nichts! Na ja, immerhin kann Michael Reilly-Burke als manisch dauergeiler Nekrophilen-Psychopath einigermaßen überzeugen.
Selbst Gore-Hounds, die aufgrund der großen Anzahl der Opfer eine deftige Schlachtplatte erwartet haben, werden enttäuscht den Saal verlassen, denn die plakativen Gewaltdarstellungen bewegen sich auf harmlosem Niveau.
Für alle Serienkiller-Filme-Sammler zur Komplettierung geeignet, ansonsten ein Fall für die Kiste!
( 3 / 10 )