Die "Men In Black" kehren auf die Leinwand zurück, um die Erde ein zweites Mal vor dem Abschaum des Universums zu retten. Leider spricht der Streifen mit seinen Gags doch eine recht junge Zielgruppe an. Die Witze sind zwar alle nett gemeint; aber wirklich gelacht habe ich eher selten. Insgesamt muss man auch sagen, dass aus dem zweiten Teil mehr herauszuholen gewesen wäre. So entstand nur eine kurze "Hollywood-Popcorn-Fortsetzung", mit der man nur wieder etwas Geld in die Kasse bringen wollte. Den Eindruck hatte ich jedenfalls beim Verlassen des Kinosaals.
Das soll nicht heißen, dass "Men In Black 2" nicht gelungen sei, etwas enttäuscht war ich aber doch schon. Ein großes Manko ist die Einfallslosigkeit, die man auf dem ersten Blick vielleicht nicht erkennt. Aber wenn man den Film mal genauer unter die Lupe nimmt, sieht man, dass es nur einen anderen Bösewicht gibt, der diesmal keine Schabe, sondern eine schlangenähnliche Spezies, genannt Serleena, ist. Und auch das Objekt der Begierde wurde quasi nur ausgetauscht. So ist Serleena nicht auf der Suche nach einer Galaxie, sondern eben nach dem "Licht von Zartha", einem genauso abstrakten Objekt.
Des Weiteren hat man versucht den Zuschauer mit Figuren aus dem Vorgänger erneut bei Laune zu halten. Manche Aliens wie die Wurmlinge oder der quasselige Hund sind ganz witzig, stellen aber keine Innovationen dar. Auch dem Ladenbesitzer aus Teil 1 wird wieder, diesmal sogar mehrfach, der Kopf weggeschossen. Wie gesagt, alles ganz nett, aber es sind einfach keine wirklich neuen Einfälle.
Die Pointe mit der Schließfachtür zum Schluss hat auch sehr große Ähnlichkeit zur Pointe des Vorgängers, bei dem Aliens noch mit den Galaxien umherspielen.
Etwas Innovation wird dem Zuschauer höchstens durch eine Überflutung von noch nicht gesehenen Alienrassen geboten, obwohl einige Gesellen schon stark an gewisse "Star Trek"-Außerirdische erinnern, die mir persönlich nicht so liegen. Da hätte man lieber die Linie aus dem ersten Teil beibehalten sollen und noch mehr Aliens wie die Wurmlinge erfinden können. Eine aber wirklich lustige Idee sind die kleinen Viecher aus dem Schließfach. Auch der U-Bahn-Wurm ist mal eine abwechslungsreiche Spezies, wobei er sehr den Würmern aus "Beetlejuice" oder "Tremors" gleicht.
Bei der Action und den Special Effects wählte man das gleiche Rezept wie beim ersten Teil. Im Großen und Ganzen ist es der selbe Stil. Langeweile kommt glücklicherweise eher selten auf, da die Actionszenen und die Special Effects gut im Film verteilt wurden. Nur das Ende ist doch etwas schwach.
Wenn das ansonsten rasante Tempo etwas abnimmt, wird man von Witzen und coolen Sprüchen am laufenden Band, die aber wie schon erwähnt nicht jedes Mal einen Volltreffer bei mir landen konnten und eigentlich auf das Mainstream-Publikum zugeschnitten sind, fast erschlagen. Will Smith mimt dabei den Dauersprücheklopfer und lässt zudem öfters "den Macker raushängen". Manchmal ist er mir echt etwas zu cool und geht einem mit seinem ständigen Gefasel auf den Keks. Aber die Betonung soll hier mal auf "manchmal" liegen. Tommy Lee Jones stellt trotz seines trockenen Auftretens eine gute Abwechslung zu ihm dar. Keiner sollte behaupten, dass seine Filmfigur keinen Humor hätte... Lara Flynn Boyle bleibt als Serleena doch recht farblos und kann als Bösewicht mit ihrer Ausstrahlung, die einfach nicht böse ist, dementsprechend nicht wirklich überzeugen.
Alles in allem kann "Men In Black 2" den Vorgänger keinesfalls toppen. Da fehlt mir hier etwas die Liebe zum Detail (Übrigens ist das Licht des "Blitzdingsers" hier komischerweise blau, wo es im ersten Teil noch rot war). Man merkt einfach, dass die Produzenten mit diesem Film nur auf Geld hinauszielten und "Men In Black 2" dann auch genauso geworden ist, wie das Hollywood-Publikum es sich wünscht.