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Ein Mann ohne Gedächtnis auf der Suche nach seiner Identität.

Irgendwo im Mittelmeer wird ein Halbtoter von einem Fischerboot an Bord genommen, zweimal angeschossen und ohne jede Erinnerung. Der Mann weiß nicht, wer er ist, noch, wie er in diese mißliche Lage gekommen ist. Aber schnell bemerkt er, daß er über allerhand ungewöhnliche Fähigkeiten verfügt, Nahkampf etc. Zusammen mit einem Mädchen, Marie, welches er vor der Botschaft in Zürich kennenlernt, macht sich der Mann auf die Suche nach sich selbst, gejagt von der Polizei und unabhängigen Killern. Er findet heraus, daß er ein verdeckt operierender Auftragsmörder der Amerikaner ist, Jason Bourne heißt und seinen letzten Einsatz wegen Skrupeln vermasselt hat. Dank seiner vielseitigen Fähigkeiten gelingt es aber den beiden, heil aus den Verstrickungen herauszukommen.

Robert Ludlum, der Autor der in Deutschland unter dem Namen „Borowski“ erschienenen „Bourne-Trilogie“ ( da sieht man mal wieder, was für einen Unfug so mancher Übersetzer treibt ), hat Zeit seines Lebens etwa 20 gute Thriller geschrieben. Einer davon, der „Borowski-Betrug“ ist die Grundlage für diesen hier vorliegenden Thriller mit Matt Damon in der Hauptrolle. Auf sehr packende Art wird die Suche eines verzweifelten Mannes nach seiner Identität geschildert, und es ist an dieser Stelle auch anzumerken, daß Matt Damon genau der Richtige für die Figur des Jason Bourne ist. Einer der üblichen Verdächtigen wäre fehl am Platz gewesen, denn Bourne ist, anders als Bond, kein Superagent, sondern ein ganz normaler Mensch mit einigen außergewöhnlichen Fähigkeiten.

Und das Grundgerüst der Ludlum`schen Story taugt, um einige Handlungsstränge und Verwicklungen erleichtert, prima für einen geradlinigen Agententhriller. Hier und da eine Verfolgungsjagd oder kleinere Schlägerei, alles recht realistisch – kein einziges Auto explodiert infolge eines Crash – teilweise, gerade bei den Mann-gegen-Mann-Kämpfen auch, leider recht kurz. Aber ein Faustkampf dauert nun mal nicht fünf Minuten, außer in den Universa der Seagals und van Dammes. Eine Deutsche ist ebenfalls mit dabei, Franka Potente als Marie, macht ihre Sache recht gut, wenngleich sie auf Deutsch flucht, und da hört man einmal, wie hart und ungut das Wort „Scheiße“ klingt. Der Plot ist auch nicht unrealistisch, ein Schwachpunkt in vielen Agententhrillern, sondern gut nachvollziehbar, insgesamt also intelligente Unterhaltung im Stil von Ronin – 8/10.

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