Cube 2: Hypercube (2002)

Auf Fortsetzungen von Filmen, die einem gefallen haben, ist man ja immer durchaus gespannt – sei es aus Angst vor Illusionszerstörung oder sei es aus Hoffnung auf weitere fesselnde Beschäftigung mit der Thematik. Leider erweist sich die Angst nur zu oft als berechtigt.
Bei „Cube 2: Hypercube“ versuchte man diesem Problem vorzubeugen, indem man bemüht war, eher ein Remake als eine echte Fortsetzung, die auf dem ersten Film aufbaut, zu schaffen. Von daher kann nun also auch jeder Unwissende dennoch in die Reihe einsteigen, denn er hat ja keine Grundlage verpasst. Dazu kommt, dass Teil 1 ebenso wie dieser Streifen hier keine logisch erwachsenen Erkenntnisse bereithält, so dass man munter drauf losraten kann, was es denn nun mit dem Würfel auf sich hat. Geklärt wird dies auch dieses Mal nicht – lediglich eine kleine Überraschung liefert das Ende von „Hypercube“. Richtig schlau wird der Zuschauer dennoch nicht aus dem Sofa oder Sessel aufstehen. Das nervt dann schließlich auch an diesem Teil etwas. Wenn man schon zum zweiten Mal innerhalb so kurzer Zeit (Teil 1 ist von 1997, Teil 2 von 2002) eine durchaus innovative Thematik behandelt, dann will man schließlich auch weitere Erkenntnisse erlangen. Ansonsten hätte man es durchaus bei dem gelungenen ersten Teil belassen können, denn „Hypercube“ kann leider nichts bieten, was Teil 1 nicht schon genauso oder sogar besser gezeigt hatte. In Punkto Brutalität schwächelt Teil 2 sogar etwas hinterher wobei etwas mehr Blut für so manchem Gorehound sicherlich ein Grund gewesen wäre, sich die Fortsetzung anzuschauen (wie das nun mal mit Fortsetzungen im Psychothriller-Genre so ist). Stattdessen kann man als Zuschauer die üblichen Verschiebungen der Würfelebenen immer und immer wieder verfolgen und auch weiterhin über den Hintergrund des Ganzen sinnieren. Das machte im ersten Teil noch Spaß. Jetzt aber wird man eher unglücklich, da man schon ahnt, dass es wieder keine logische Erklärung geben wird. Ein erfreulicher Abend kann also nur den paar Irrationalofreaks garantiert werden, die sich nicht satt daran sehen können, wenn ihre Augen und ihr Geist mit unlösbaren Verwirrspielen gefüttert werden.