Norman Bates betreibt ein Motel, und zwar zusammen mit seiner Mutter, wie er sagt. Aufgrund des neuen Highways verirren sich aber nur noch wenige Gäste hierher, und so läuft das Geschäft ziemlich schlecht. Eines Tages kommt jedoch die junge, attraktive Marion Crane in das Motel. Sie ist auf der Durchreise und möchte nur ein Zimmer für die Nacht. Norman findet Marion recht attraktiv und lädt sie in sein Büro zum Abendessen ein. Später stürmt eine Frau in das Zimmer Marions und ersticht diese unter der Dusche. Scheinbar hat Normans alte Mutter aus Eifersucht das Mädchen ermordet…
Alfred Hitchcocks Film um den schizophrenen Massenmörder Norman Bates ist der moderne Horror-Klassiker par Excellence, weil er der Einstieg in den psychologisch angehauchten Maniac-on-the-Loose-Terror ist. Zugrunde liegt die bizarre Geschichte des nekrophilen Massenmörders Ed Gein, der mit seiner mumifizierten Mutter und Trophäen seiner Morde einsam auf einer Farm in Wisconsin lebte. Seine Geschichte inspirierte aber nicht nur Hitchcock, sondern lieferte auch den Stoff zu „Deranged“, „Three on a Meathook“ und „Ketten-Sägen-Massaker“. Im Gegensatz zu den Vorgenannten verlagert „Psycho“ aber Inhalt und Form mehr auf die psychologische Ambiente denn auf die mit Blood-and-Guts verbundenen Morde. Lediglich das Motiv des Tote-Körper-Ausstopfens-und-Verwertens, welches in Tobe Hoopers Meisterwerk in eindringlicher und nie vergeßlicher Weise verdeutlicht ist, wird auch bei Normans Geschichte –wenn auch unspektakulärer– verarbeitet. Die berühmte Duschszene aus „Psycho“, die nicht nur von vielen Filmstudenten zur Abschlußarbeit auseinanderdividiert sondern auch unzählige Male kopiert wurde, zeigt neben der Entdeckung von Normans Mutter im Keller des Hauses die ebenso grausige wie bahnbrechende Handschrift des Meisterregisseurs. Die alte Videofassung von CIC ist übrigens in der Duschszene geschnitten (welch ein Verbrechen an einem guten Film). Mit Anthony Perkins, Janet Leigh, Vera Miles, John Gavin, John McIntire u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin