Breaking the Girls alias Wild Beasts (Kurz und schmerzlos Teil 5)
Die zwei im Temperament recht unterschiedlichen College-Mädchen Sara und Alex beginnen eine heiße Affäre und schmieden Mordpläne gegen jeweils unliebsame Mitmenschen. In dem ränkischen Katz-und-Maus-Spiel gibt es vor allem im letzten Drittel allerlei Wendungen und Überraschungen, bei denen die vermutete Rollenverteilung gehörig durchgewirbelt wird. Ein Schelm, wer bei diesem Szenario nicht an den cleveren Erotikthriller „Wild Things" denkt, zumal der deutsche Verleih den Film enorm einfallsreich „Wild Beasts" taufte. Ein Narr allerdings, wer glaubt es hier mit ähnlichen Qualitäten zu tun zu haben.
Denn die TV-Regisseurin Jamie Babbit liefert entsprechend ihres drögen Back-Katalogs (u.a. „Nip/Tuck", „Love Bites") eine über weite Strecken erschreckend biedere und vor allem stinklangweilige Krimi-Schonkost. Da muss der geneigte Thrillerfreund eine geschlagene Stunde lang völlig belanglosen Girlie-Talk erdulden, der die ohnehin nicht sehr komplexe Handlung praktisch zum Stillstand bringt. Als sich dann die Ereignisse gegen Ende doch noch überschlagen, wirkt das ob der vorangegangen Einschläferungstaktik reichlich kontraproduktiv.
Wer jetzt zumindest noch auf die Trumpfkarte „Erotik" hofft, der wird kaum glücklicher werden. Nicht nur, dass das Darstellerduo Madeline Zima und Agnes Bruckner reichlich alt für das College-Milieu wirkt, die beiden Grazien haben auch die erotische Ausstrahlung einer unifarbenen Wandtapete. Während Bruckner sich allein schon durch ihr penetrant schläfriges Gehabe disqualifiziert, belustigt Zima immerhin durch ihre kläglichen Versuche so etwas wie Verruchtheit zu verbreiten. Die brav vor sich hin plätschernde Inszenierung Babbits ist dann der endgültige Todesstoß für jede Form von Leidenschaft.
Fazit: Erotikthriller ohne Erotik und nur ganz wenig Thrill. Wer auf biedere Girlie-TV-Serien steht, kann einen Blick riskieren. Alle anderen seien hiermit gewarnt.