Review

Handlungsanriss: Aliens greifen die Erde an. Die Menschen verteidigen sich. Tja, eigentlich ist es das schon.

Bewertung: Die Grundidee ist natürlich alles andere als neu und Invasionsszenarien sind in letzter Zeit ja auch schon einige erschienen (World Invasion: Battle Los Angeles, Skyline,…). Dennoch macht der Film in der Umsetzung einiges anders und rechtfertigt so seine Existenz.

Zum einen ist da die Reduktion der Invasion auf einen kleinen Teil der Welt (ein Küstenabschnitt vor Hawaii), der durch ein Schutzschild von dem Rest abgetrennt wird, und damit quasi ein Spielfeld definiert. Dadurch verringert sich die Zahl der agierenden Einheiten und man erhält einen übersichtlicheren Handlungsrahmen. Dieser wird dann aber auch durch allerlei wirklich gut gemachte Spezialeffekte genutzt. Letztere sind für einen Film dieser Art natürlich auch essentiell und hier lässt „Battleship“ auch nichts anbrennen.

Weniger zufrieden kann man da sicherlich mit den schauspielerischen Leistungen sein. Fairerweise muss man aber auch anmerken, dass das Drehbuch keinen großen Schwerpunkt auf die Figuren legt aber die erste halbe Stunde, in der das vielleicht ansatzweise der Fall ist, als der schwächere Teil des Filmes bezeichnet werden kann. Dennoch ist die Darstellung der Charaktere zumindest zweckmäßig und lenkt nicht übermäßig von der Action ab. Mehr erwarte ich hier gar nicht.
Was mich persönlich da eher gestört hat, sind die Logiklöcher in der Handlung. Natürlich erwartet man kein absolut realistisches Szenario (oder – angesichts mangelnder Erfahrung mit Alieninvasionen – ein zumindest realistisch anmutendes Szenario). Dennoch wirkt sich allzu große Beliebigkeit oft negativ auf die Spannung aus. Und das ist hier auch bisweilen der Fall, wenn plötzlich Lösungen aus dem Hut gezaubert werden, die nur durch die Verkettung sehr unwahrscheinlicher, glücklicher Umstände ermöglicht werden. Allerdings kommen so auch sehr spektakuläre Szenen zustande, auf die ich bei dem Film auch nur sehr ungern verzichtet hätte.

Positiv zu sehen ist auch der leichte Humor, der den Film durchzieht. Er macht deutlich, dass „Battleship“ sich selbst nicht zu ernst nimmt, hält aber auch davon Abstand, in Klamauk auszuarten.
Was eine besondere Erwähnung finden sollte, ist meiner Meinung nach der Sound. Sowohl Musik (ACDC passt hier einfach perfekt) als auch Soundeffekte spielen auf allerhöchstem Niveau. Zwar habe ich den Film nur zuhause auf der Heimkinoanlage gesehen, aber die wird optimal genutzt. Geräuschortung und Frequenzausnutzung sind hervorragend gelungen und unterstreichen den hohen Anspruch, den der Film wenigstens auf technischer Seite an sich selbst stellt. Dadurch wirken die Actioneinlagen gleich nochmal um einiges brachialer.

Auch gut gelungen sind die Gegner in Form der humanoiden Aliens. Sie sind nicht grundlos bösartig (was sie nicht als Bedrohung ansehen, wird nicht angegriffen) aber auch alles andere als harmlos. Bei der Darstellung nimmt man ihnen sowohl den Intellekt als auch die Macht ab, eine raumfahrende Spezies zu sein. Was die eigentlich auf der Erde wollen, bleibt hingegen ein Geheimnis, was sich auf die Handlung jedoch kaum auswirkt.

Fazit: Keine Ahnung, was so viele gegen diesen Film haben. Es ist wohl entscheidend, mit welcher Erwartungshaltung man an den Film geht. Ich hatte nach dem Trailer einen Popcorn-Actioner erwartet, wurde dann aber durch die vielen meist sehr negativen Kritiken abgeschreckt, den im Kino zu schauen. Jetzt habe ich mir „Battleship“ auf BluRay angesehen und muss sagen, dass meine anfängliche Erwartung die richtige war und ich bin alles andere als enttäuscht.

Details
Ähnliche Filme