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Nach dem Zwischentief von „Star Trek V“ stand mit dem sechsten Teil der letzte richtige Einsatz der alten Crew an und tatsächlich war es der beste Film der alten Crew.
Im All deuten sich große Veränderungen an, als es einen wichtigen Planeten im klingonischen System zerbimst und dieses dadurch kontaminiert wird. Einige bei der Föderation begrüßen die schleichende Ausrottung der Klingonen innerhalb von 50 Jahren, einige Klingonen wollen neuen Lebensraum kriegerisch erobern, doch auf beiden Seiten setzen sich Reformer durch, die einen dauerhaften Frieden sowie eine Umsiedlung der Klingonen erreichen wollen. Das ist schon mal eine radikale Änderung im „Star Trek“-Universum, von der auch Captain James T. Kirk (William Shatner), spätestens seit dem Tod seines Sohnes durch klingonische Hand Erzfeind dieses Volkes, nicht unbetroffen bleibt: Er soll den klingonischen Botschafter treffen.
Das Treffen im All verläuft anfangs prächtig, doch dann schlagen Saboteure zu, ermorden den Botschafter und schieben die Tat Kirk und Doc Leonard ’Pille’ McCoy (DeForest Kelley) in die Schuhe. Die beiden kommen auf einen Gefängnisplaneten doch ihre Crew sucht schon nach den wahren Schuldigen...

Politthriller meets Sci-Fi: In „Star Trek VI“ kann man mit einer wirklich relativ komplexen Handlung aufwarten, die Crew muss ermitteln und bei der Enthüllung der Täter kann „Star Trek VI“ auch mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten. Einige der Verschwörer (gerade auf höheren Ebenen) sind leider an ihrem Verhalten ziemlich schnell ausgemacht und der Verdächtigenkreis ist insgesamt etwas klein, doch „Star Trek VI“ gehört dennoch mit zu den spannendsten Filmen der Reihe, wenngleich er ähnlich gemächlich wie sie erzählt wird.
Auch im Bereich Schauwerte hat „Star Trek VI“ nichts im Übermaß zu bieten, doch die spektakulären Passagen machen was her. Auf dem Gefängnisplaneten ist so einiges illustres Exotenvolk interniert, sogar eine Gestaltwandlerin, und mit einem besonders fiesen Biest muss sich Kirk sogar prügeln. Der Mord an dem Botschafter hat einige netten Ideen im optischen Bereich zu bieten (schwerelos schwebendes Blut usw.) und zum Schluss kann „Star Trek VI“ eine eher kurze, aber gute gemachte Weltallschlacht bieten, während der Minishowdown bei der Konferenz bei ’unter ferner liefen’ abgehakt werden kann.

Den einzelnen Charakteren in der Mannschaft wird diesmal nicht so ausgewogen Raum wie in anderen Filmen der Reihe gewährt, doch eine extreme Fokussierung auf Kirk gibt es hier auch nicht. Pille hat wie schon im Vorgänger einen größeren Part inne, darf mal wieder sarkastische Kommentare reißen und das Geschehen so immer wieder auflockern, während Kirk nicht nur die gewohnte Heldennummer abzieht, sondern sogar sein Welt- bzw. Klingonenbild noch mal überdenken muss. Spock hat sogar eine potentielle Nachfolgerin gefunden und hat hier die wichtige Aufgabe inne, die Ermittlungen zu leiten, während Kirk und McCoy primär an Flucht denken müssen. Andere Charaktere wie Chekov, Uhura oder Scotty kommen hier aber leider etwas kurz. Mr. Sulu (George Takei) bekommt hingegen hier sogar ein eigenes Kommando auf einem Föderationsschiff gewährt.
Kurz vor der Pensionierung stehend spielt die alte Crew der Enterprise noch mal gut auf und legt durchweg überzeugende Performances hin, aber auch im Bereich Nebendarsteller wurde bei „Star Trek VI“ erlesen gecastet. Vor allem Christopher Plummer als alter, Shakespeare zitierender Kriegergeneral ist echt ein Glücksgriff, doch auch der Rest der klingonischen Botschaftstruppe spielt gut genug, um die Klingonen nicht nur als Klischeefieslinge scheinen zu lassen, als Föderationspräsident darf Kurtwood Smith mittun. Ebenfalls OK: Kim Cattral als potentielle Spock-Nachfolgerin.

„Star Trek VI“ könnte etwas spektakulärer sein, etwas mehr Drive haben, doch er ist wirklich sehr spannend konstruiert und setzt seine Schauwerte wohl dosiert ein. Noch nicht der ganz große Wurf, doch ein sehr guter „Star Trek“-Film.

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