Mr. Spock ist gerettet. Ab geht es in das vierte Abenteuer. Ohne Umschweife wird direkt an das Ende des dritten Teils angeknüpft und Skepsis aufgeworfen. Wieder ist eine alles zerstörende Megasonde auf dem Weg zur Erde und knipst dort schon auch munter die ersten Lichtlein aus. Ehrensache für Kirks Crew, dass die in ihrem abgewrackten Klingonen-Kreuzer zum Retter der Menschheit wird.
Wie das nun alles so einfach mir nichts dir nichts mit der Zeitreise funktioniert, wollen wir gar nicht wissen. Die Einstiege waren selten eine Stärke der „Star Trek“ – Filme und so begnügt man sich schnell mit der Prämisse dank Spocks exzellenten Fähigkeiten in unsere Gegenwart zu springen, um dort ein Pärchen Wale einzusammeln. Die sind das Letzte, was die Sonde stoppen könnte, nur sind sie leider in der Zukunft längst ausgestorben.
Der dritte Teil bezieht seinen Charme aus dem Kulturclash, denn so ganz heimisch fühlt die Enterprise-Crew sich im 20. Jahrhundert natürlich nicht und so wird „Star Trek IV: The Voyage Home“ schon fast zu einer reinen Komödie, die ihre Energie aus den, mit der primitiven Vergangenheit kämpfenden, Haudegen bezieht. Allein McCoys Auftritt im Krankenhaus lohnt schon zum Einschalten.
Leonard Nimoy verstand einmal mehr „Star Trek“ zu inszenieren und räumt dieses Mal jeder Figur ihren entsprechenden Platz ein - gönnt ihnen selbstironische Seitenhiebe. So wird Scotty mal eben zum außergewöhnlichsten Ingenieur dieser Zeit und Chekov, mitten im Kalten Krieg, als russischer Spion verhaftet. Spock himself hat noch so seine Gedächtnislücken und amüsiert hier bisweilen mit seinem Optimismus und aufflammenden Wirrzuständen.
Die Suche nach den Walen und die Probleme den Antrieb wieder flott zu bekommen sind nur leider insgesamt recht spannungsfrei inszeniert, so dass der Zuschauer zwar seinen Spaß daran hat die altbekannten Charaktere in dieser ihr fremden Welt herumtapsen zu sehen, aber leider nie die nötige Dramatik, nämlich den Zeitdruck, mit bekommt.
Zu Kämpfen hat das Publikum diesmal nur mit Kirk und seiner Love Interest. Zwar hat die Meeresbiologin ihre Daseinsberechtigung, nur ganz so naiv hätte sie nicht auszufallen brauchen. Auch wenn Kirk hier mal nicht ganz so sehr den Egomanen raus hängen lässt, bleibt er der Ladykiller an Bord. Nun gut, man hat sich dran gewöhnt.
Natürlich wendet sich alles zum Guten, wird die Erde gerettet und ein Ende gefunden, dass einen Neuanfang und weitere Abenteuer garantiert. Davon sollten dann zwar nicht mehr viele kommen, aber freuen kann man sich auf den Rand des Universums und ein unentdecktes Land immer noch. Auch wenn’s qualitativ nie mehr zum vorliegenden Niveau reichte.
„Star Trek IV: The Voyage Home“ ist der wohl spaßigste Vertreter der „Star Trek“ – Reihe. Der Film geht fast schon als Parodie durch. Man merkt wie viel Spaß alle Beteiligten an diesem unkonventionellen Abenteuer hatten – da reißen sie das Publikum mit.
Fazit:
Die Öko-Message ist ein als spaßiger Ausflug in unsere Gegenwart verpackter „Star Trek“ – Streifen, der problemlos begeistert. Die liebgewonnen Charaktere sorgen für Nostalgie, die Prämisse für den Humor. Kein Film mit Weltraumschlachten und Planetengehopse, sondern einer mit pointiertem Humor und Sympathie.