Da die Einspielergebnisse von Star Trek 3 trotz dessen miserabler Qualität weiterhin sehr hoch waren, kam 1986 der vierte Teil, Star Trek 4 – Zurück in die Gegenwart, heraus. Regie führte erneut Leonard Nimoy, das Drehbuch kam von Harve Benett und Nicholas Meyer, der beim dritten Film keine Zeit hatte. Star Trek 4 führt die Handlung des Vorgängers weiter und ist der Abschluss einer Trilogie innerhalb der Reihe.
Worum geht’s?
Eine seltsame Sonde erreicht die Erde. Raumschiffe und alle Technik in ihrer Nähe legt sie lahm, und die unverständlichen Signale, die sie aussendet, sorgen für eine Klimakatastrophe auf dem Planeten. Kirk & Crew ermitteln, dass es Walgesänge sind, doch Wale sind auf der Erde seit Jahrhunderten ausgerottet. So bleibt ein Zeitsprung in unsere Gegenwart die einzige Möglichkeit, Wale aufzutreiben, die der Sonde antworten könnten...
Star Trek 4 ist ein Unikat in der Filmreihe, fast schon mehr eine Komödie als ein Science-Fiction-Film. Doch eins nach dem anderen. Zunächst weckt die Story um eine Sonde, die die Erde bedroht, ungute Erinnerungen an Star Trek 1. Zum Glück lässt man die Helden diesmal das Problem schnell erkennen und bringt die Handlung flott ins Rollen. Nicholas Meyers Drehbuch (er übernahm den Teil auf der Erde der Gegenwart) strotzt nur so vor herrlichen Einfällen, mit denen er die Crew konfrontiert. Es ist urkomisch mitanzusehen, wie sich die großen Raumfahrer im San Franzisko unserer Zeit schwer tun und von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpern. Allen Beteiligten merkt man den Spaß an, den sie bei dieser Produktion hatten, und dementsprechend unbeschwert und unterhaltsam gestaltet sich die Suche nach den Walen. Schön, dass diesmal alle Crewmitglieder etwas zu tun haben. Natürlich bleibt aber der Fokus auf Kirk und vor allem Spock, der nach seiner Wiedergeburt noch etwas umnachtet wirkt und für die größten Lacher sorgt. Und endlich, im vierten Film, bekommt Kirk mal wieder eine rum, wer die Serie kennt, weiß von seiner Wirkung auf Frauen!
Wie auch im zweiten Film schert sich Meyer weniger um Star Trek-Eigenheiten, wenn es der Story weiterhilft. Die Direktive, sich nicht in andere Kulturen einzumischen, scheint nicht zu gelten. Und klar, die Handlung weist riesige Löcher auf. So merkt etwa niemand, dass tagelang ein unsichtbares Raumschiff mitten im Stadtpark herumsteht. Ins Gewicht fällt das trotzdem kaum, denn der Film präsentiert ganz nebenbei eine vorbildliche Umweltschutz-Botschaft, die trotz des phantastischen Ansatz dieses Films zum Nachdenken anregt.
Einer der schönsten Momente kommt natürlich ganz am Schluss, als enthüllt wird, welches Raumschiff die Crew von nun an übernehmen wird. Die Überraschung ist nicht zu groß, aber eine tolle Szene ist es allemal.
Bei Star Trek 4 spielen die Spezialeffekte keine so große Rolle, dennoch hat ILM mit der Sonde wieder ganze Arbeit geleistet. Die Musik ist entsprechend der Stimmung im Film sehr fröhlich und gelöst, ganz anders als noch im Vorgänger.
Fazit:
Mit Star Trek 4 wurde der sicher unterhaltsamste und massenkompatibelste Star Trek-Film geschaffen. Wer einen echten Science-Fiction-Film erwartet, wird dagegen eher enttäuscht, in der Hinsicht bleibt Star Trek 2 ungeschlagen. Star Trek 4 ist ein vergnüglicher, mit vielen Lachern versehener Film, schlicht und einfach 2 wunderbar verbrachte Stunden!
9 Punkte