"The Voyage Home" ist sicherlich einer der, wenn nicht sogar DER beliebteste Trek-Film, was nicht zuletzt an seinem komödiantischen Potential und seinen Gegenwartsbezügen liegt. Darüber hinaus war Zeitreise schon immer ein dankbares Thema für alle SF-Filmer.
Nachdem man das Thema Spock - Leben und Tod - mit dem dritten Teil ad acta hatte legen können, war nun die Rehabilitierung der meuternden Helden beschlossene Sache. Zwar ohne Enterprise, dafür aber mit klingonischem Tarnschirm geht es heim, wo, wie es der Zufall so will, gerade die Prämisse des ersten Teils sich wiederholt und eine Sonde alles platt macht, was nicht nach Buckelwalen klingt, die aber bereits ausgerottet sind. Ergo heißt der Plan: schnell ins 20.Jahrhundert und zwei von den Säugern in die Zukunft geholt. Der Zivilisationsschock steht bevor...
Mal abgesehen von der einfallslosen Ausgangsposition und der sehr seltsam begründeten Machbarkeit der Zeitreise, erfreut der Film vor allem durch den Gegensatz zwischen 23. und 20.Jahrhundert, den unsere Helden im aktuellen San Francisco durchzustehen haben. Dabei sind dieses Mal sogar sämtliche Crewmitglieder aktiv dabei und haben allesamt ihre eigene Szene, die auch noch entsprechend pointiert sind.
Die eigentlichen Probleme entspringen mehr dem Verhältnis zwischen Kirk und einer Meeresbiologin, als dem Konflikt mit dem US-Militär, denen man einiges atomare Material entwenden muß. Ein großer Feind fehlt dabei und über die Eingriffe in die erste Direktive, sowie zeitlichen Eingriffe wollen wir dabei weniger reden, genauso über die Entscheidung Tommy Piper Sulu sprechen zu lassen.
Die Rettung kommt schließlich in letzter Sekunde in der Zukunft und das Mitreisen besagter Meeresbiologin kann auch nur Kopfschütteln verursachen, aber da sich die lineare Logik bei diesem nur halbernsten Funfest eh schon Richtung Milchstraßenzentrum verabschiedet hat, kann man sich ewig ärgern und darüber hinweggehen.
Am Ende sind unsere Helden jedenfalls wieder rehabilitiert und eine neue Enterprise steht natürlich auch bald wieder bereit, weil Scotty mit den Klingonenmaschinen eh nicht zurecht kam.
Die Entscheidung, eine männliche Figur, die Eddie Murphy spielen solle, später wieder herauszustreichen, kann da nur begrüßt werden, denn große Stars braucht dieser Film wirklich nicht. Trotzdem ist es der zugänglichste und vergnüglichste ST-Film, der auch Abschied von religiös motivierten Themen jeder Art nahm, ehe der fünfte Teil sich heillos darin verstrickte. Allerdings ist er im großen Handlungsbogen auch der Unwichtigste.
Nimoys Regie ist jedoch wunderbar fehlerlos, der Film leicht und knackebunt und über die USA von 1986 kann man schon 2002 fast so sehr schmunzeln, wie über die Irritationen der Crew. Nach diesem Film brauchte es einen inhaltlichen Neuanfang und den besorgte Shatner selbst. Und strandete.
(7,5/10)