Dario Argentos Dracula (2012)

Mir lag die italienische BD vor mit engl. und ital. Ton. Die Handlung des Films wurde ja schon beschrieben:

...habe ihn jetzt gesehen.

Was ich gut fand, war das Setting (bis auf die digitalen Züge, Papphölen etc. die Location an sich war aber gut gewählt, fand ich) und, dass ich den Eindruck hatte, Argento wollte eine Art Ölgemälde-Optik bewirken. Die Farbgebung läßt für mich den Eindruck zu.

Allerdings ist alles immer viel zu hell ausgeleuchtet und es hat den Eindruck, dass man die Kamera einfach ohne Sinn und Verstand draufgehalten hat, um die Szenen runterzukurbeln. Keine Ahnung, ob das dem 3D geschuldet ist, wirkt jedoch sehr einfallslos. Der ganze Film wirkt insgesamt einfach runtergekurbelt ohne Lust am Dreh, man wollte den Film wohl einfach hinter sich bringen (auch die Schauspieler). Aus der Location wird nicht herausgeholt, was herausgeholt werden könnte.

Was ich traurig finde ist, dass man erahnen kann, dass Argento noch for 20-30 Jahren viel mehr aus dem Material gemacht hätte. Interessantere Kameraeinstellungen, bessere Schnitte, bessere Musik (und besserer Einsatz dieser), motiviertere Schauspieler, spielerischer Einsatz von Licht und Verzicht auf CGI (und dafür handgemachte Effekte) hätten den Film wirklich gut werden lassen können. Ein jüngerer Argento oder ein anderer Regisseur hätten da einen wirklich guten Film draus machen können. Der Film ist sehr langatmig und auch eher langweilig, zum Teil waren einige unfreiwillig komische Szenen dabei. Das alles scheint nicht am zu geringen Budget sondern an Lustlosigkeit zu liegen.

Schon schade. Den Kauf bereue ich bis jetzt noch nicht, weil zumindest meine Neugier befriedigt wurde.

Wenn man kein Hardcore-Argento-Fan ist, der unbedingt alle seine Filme sehen muss, kann man aber locker auf ne hiesige Auswertung warten oder den Film ausleihen. Unbedingt gucken muss man den Film nicht. Ist wohl nur was für neugierige Fans (wie mich) :-)