Review

Eigentlich wurde " Wedlock " direkt fürs TV gedreht, ist aber eine kleine Perle des Gefängnisfilms geworden und hat sich einen guten Platz zwischen seinen Kontrahenten wie " Fortress, Flucht aus Absolom " gesichert. Das Budget war ziemlich klein, daher musste man bei der Zukunftsoptik kräftig einsparen.
Als Regiesseur setzte man Lewis Teague ( Navy Seals ) auf den Stuhl und dieser erweist sich hier als Könner und sehr erfahren im Actiongenre.
Und man hat hier wirklich einiges an Prominenz auf der Habenseite und Darstellermäßig kann man sich hier wirklich nicht beschweren.
Der Film hat dem Publikum gut gefallen und ist auch recht bekannt. Es wurde später eine Art Remake gedreht, welches aber an " Wedlock " nicht heranreicht. Dieses heißt " Deadlock " und ist auch eine TV Produktion.

Die Story bietet nicht viel Neues, doch die Idee mit den explosiven Halsbändern ist echt gut. Jeder Häftling bekommt ein Halsband und dieses ist mit einem anderen Häftling verbunden. Entfernen die Beiden sich mehr als Hundert Meter voneinenander, macht es Boom und man ist einen Kopf kürzer.
Inhalt:
Elektrikgenie Frank Warren ( Rutger Hauer ) zieht mit seiner Geliebten Noelle ( Joan Chen ) und seinem Kumple Sam ( James Remar ) einen Diamantenraub durch. Doch es geht etwas schief und die Drei können knapp entkommen. Im Versteck schießt Noelle Frank nieder wegen den Diamanten. Frank kommt nun in einen Hightech Knast, wo man ein explosives Halsband um den Hals gelegt bekommt. Dort trifft er Tracy ( Mimi Rogers ), die ihm zur Flucht verhilft. Nun ist die Polizei, Noelle und Sam hinter den Beiden her, denn Frank hat die Diamanten damals versteckt. Genau diese wollen Noelle und Sam haben und Frank soll sie direkt zu ihnen führen.

Der Raub wird gleich zu Beginn durchgezogen, doch Noelle kann sich nicht beherschen und erschießt eine Polizistin. Doch die Drei entkommen. Sie haben schon lange geplant Frank aus dem Weg zu räumen und dies tuen sie jetzt. Aber Frank hat die Diamanten vorher gut versteckt.
Er überlebt knapp den Anschlag und kommt in den Knast. Natürlich bekommen wir da alles Klischees geboten. Frank bekommt einen Spion in die Zelle gesetzt. Der Gefängniddirektor selber ist hinter den Steinchen her. Und ein ganz unsympatischer Gefangener macht Frank das Leben zur Hölle. Das Ganze ist sehr unterhaltsam und wie so eine Kopfplatzer bei einem echten Menschen aussieht, bekommt man auch nicht vorenthalten.

Auch die Flucht erweist sich als sehr schwer, denn Tracy und Frank können sich am Anfang gar nicht riechen und fliegen ein paar Mal fast in die Luft, weil sie sich zu weit voneinender entfernen. Langweilig wird es hier nie. Entweder werden die Beiden gejagt, oder geraten mehr als 100 Meter auseinender. Außer einem kleinen Shootout mit der Polizei, hält sich Teague mit der Action bis zum Finale weitestgehend zurück. Im Finale entledigt sich Frank dann endlich all seiner lästigen Gegner. Da die Action nicht sonderlich spektakulär ist, hält man dafür den Gewaltpegel recht hoch. Die Einschüsse sind stets blutig, die Prügeleien hart und sowie Kehle aufschlitzen und die beiden Kopfexplosionen erhöhen den Härtegrad noch. Also die FSK 18 Freigabe ist schon gerechtfertigt.

Bei der Kulisse musste man wegen dem kleinen Budget ein paar Abstriche machen. Der Film spielt in der Zukunft, sieht aber absolut nicht so aus. Außer dem Hightech Gefängnis gibt es nichts futuristisches zu sehen. Eigentlich kann man eher denken, der Film spielt im Hier und Jetzt, da man sonst keinerlei futuristische Gimmicks zu bieten hat. trotzdem sind die Orte durc die Frank und Tracy fliehen sehr abwechslungreich.
Auch der Score von Richard Gibbs ist sehr gut geworden. Besonders viel Abwechslung hat er zwar nicht zu bieten, aber für eine TV Produktion ist es mehr als ausreichend.
Allgemein sieht " Wedlock " nicht wie eine TV Produktion aus, sondern sieht teurer aus, als es wirklich ist.

Rutger Hauer verkörpert den Elektrikspezi Frank Warren. Diesem wird im Film ziemlich übel mitgespielt. Er wird andauernd verraten, angeschossen oder gar verprügelt. Er ist hier kein Superheld und versucht das Geschehen stets mit Humor und Zynismus aufzulockern. Rutger Hauer gibt seinem Publikum wie immer eine überzeugende Vorstellung.
Mimi Rogers ist Tracy, aber mit langen Haaren gefällt sie mir besser. Auf jeden Fall macht das Spiel der zwei Streithammel Spass und ihr Abstecher bei der Hochzeit ist wirklich gelungen.
Joan Chen spielte schon in " Die Juggers " an der Seite von Rutger Hauer. Hier ist sie seine Gegenerin, nämlich die falsche Noelle, wo jeden töten würde, nur um an die Diamanten heran zu kommen.
James Remar ist Sam und natürlich auch in der Rolle eines Fieslings. In einer guten Rolle könnte man ihn sich auch kaum vorstellen.
Dann wäre da noch Basil Wallace als Gefangener, welcher Frank das Leben zur Hölle macht und auch sonst mit Kraftausdrücken nicht geizt.
Eine sehr gute Besetzung für eine TV Produktion, nun wissen wir auch, warum für die Kulisse keine Kohle mehr da war.

Fazit:
Für einen fürs TV produzierten Spielfilm sieht " Wedlock " sehr professionel aus. Nur bei der Kulisse hapert es etwas, aber der Sound ist wiederum gut. Die Action ist eher sparsam gesetzt, dafür aber recht blutig und Spannung ist auch vorhanden. Die Besetzung ist top. Einfach prima Actionunterhaltung.

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