Im selben Jahr, wie der bereits in Deutschland erschienene Last Caress, veröffentlichen die Jungs von Schools out und Le Chat qui fume, ihre zweite Hommage an das Giallo Genre: Blackaria. Wann genau der Film fertiggestellt wurde, kann beim besten Willen nicht gesagt werden, da die IMDB beide Filme nacheinander listet (zuerst Last Caress, dann Blackaria). Aber kann Blackaria genauso überzeugen wie Last Caress, oder wird man eher enttäuscht, vom zweiten Versuchs das Giallogenre wieder zu beleben?
Das größte Problem, dass man als geneigter Interessant haben dürfte ist, dass der Film bisher nur in Frankreich erschienen ist und das ohne englische, oder gar deutsche Untertitel. So bleibt einem nichts anderes übrig, als den Film auf französisch zu schauen. Daher ist ein Verständnisproblem vorprogrammiert. Und auch ich habe mit meinem schlechten französisch so gut wie nichts verstanden. Im groben geht es um Angela, die Zeuge eines brutalen Mordes an ihrer Nachbarin wird. Als sie diese in ermordet in deren Zimmer auffindet, stößt sie durch Zufall eine Kristallkugel um. Als sie sich eine der Scherben vor das Auge hält, fällt ihr auf, dass sie damit ein anderes Bild sehen kann, als dies in Wirklichkeit zu sehen ist. Kurz darauf sterben weitere Leute und Angela versucht das Rätsel um die Morde zu lüften.
Die Story weiß auch ohne komplette Verständnis zu gefallen. Leider aber, ist man am Ende sehr enttäuscht darüber, dass die DVD keine Untertitel, da man so der doch recht guten Story besser hätte folgen können. Daher sehe ich diese Review auch noch nicht als komplett, da ich mir erst ein Bild von der Story machen kann, wenn ich den Film auch komplett verstehe. Die Schauspieler sind zu einem Großteil aus Last Caress übernommen worden (bzw. werden diese auch in Last Caress benutzt). Besonders hervorheben muss man allerdings Clara Vallet, die die Angela spielt. Sobald diese ins Bild tritt, ist sie umgeben von einer einnehmenden Aura, die den Zuschauer sofort in ihren Bann zu ziehen vermag. Aurélie Godefroy, gibt auch hier wieder die verrückte Mörderin und sie ist wie für diese Rolle geschaffen. Böse, gemein, verbittert und kaltblütig geht sie zur Sache. Absolut grandios. Die Männer kriegen hier wirklich sehr viel schöne und zum Großteil auch stets nackte Frauen präsentiert, die wirklich die Schönheit darstellen, wie man es sich nur erträumen kann. Nie zu aufgesetzt, sondern immer so, dass die Frau wie eine Göttin aussieht. Diesen Hang zur Kunst muss man wirklich loben und vor allem schätzen.
Allerdings muss man sagen, dass der Film auch auf einer ganz anderen Ebene funktioniert und zwar auf der Bildebene. Immer wieder bekommt man Szenen präsentiert, die einen Dario Argento vor Freude weinen lassen dürften. Alles ist umgeben von einem gelben, blauen oder roten Unterton und das Ganze wirkt dadurch wie eine surreale Umgebung für das Gezeigte. Auch die Szenen an sich, können eine gewisse Traumatmosphäre erzeugen und ziehen den Zuschauer in ihren Bann. Die Kamera wirkt gerade in diesen Szene sehr professionell und kommt mit einigen Spielereien, wie ein geteilter Bildschirm daher. Wenn man sich allerdings außerhalb dieser Traumszene befindet, kann das Bild leider nicht komplett überzeugen, da es gerade bei Tageslicht, sehr weich und milchig wirkt und das dürfte wohl nur den wenigsten gefallen. Die Musik kommt, wie auch schon bei Last Caress wieder von Double Dragon und ich muss sagen, dass sie in meinen Augen hier deutlich mehr Wert auf einen atmosphärischen Score gelegt haben. Viel weniger Synthiepop, sondern mehr unheimliche und beängstigende Klänge bekommt man hier zu hören. Mit Dorian E, hat man bei einem Stück, sogar eine Deutsche mit an Board und diese Lied, Dragon Fly, ist ein absoluter Gänsehautgarant. Das Lied ist bereits im Trailer zu hören, allerdings nicht in voller Wucht und Einschlagskraft. Im Film wirkt es bedeutend besser und kann zusammen mit der ausgezeichneten Bildkomposition ein wahres Gesamtmeisterwerk erschaffen.
Die Effekte kommen, wie auch bei Last Caress, wieder von David Scherer und diesmal hat er sich wirklich alles Mühe gegeben seine Leistung aus Last Caress zu toppen. Die Morde wirken viel professioneller und zum Teil auch blutiger, allerdings wurde der Schnitt verändert. Wo man in Last Caress noch recht schnelle Schnitte, besonders bei den Effekten, zu Gesicht bekommen hat, wird bei Blackaria viel ruhiger zur Sache gegangen. Zum Teil verlieren die Effekte dadurch ein wenig an Einschlagskraft, welche die Morde in Last Caress so eindrucksvoll gestaltet haben. Aber man muss auch sagen, dass man dadurch auch selber etwas ruhiger sein kann und die Effekte einfach anders genießen kann. Im Endeffekt kann man sagen, dass die Effekte für sich gesehen, um einige besser sind als bei Last Caress. Für alle Fulcifans dürfte wohl eine Szene für immer unvergessen bleiben, welche das ist, sollte aber jeder selber rausfinden.
Fazit: Eine grandiose Giallohommage, die mit sehr guten Schauspielern, einem tollen Score und wunderschönen Effekten daher kommt. Für Fans des Genres ein Blick wert, man sollte allerdings dem Französischen mächtig sein, um den Film in vollen Zügen genießen zu können. Wem die Sprachbarriere nichts ausmacht, der kann sich auch einfach von den Bildern verzaubern lassen.