Review

kurz angerissen*

erstmals veröffentlicht: 22.09.2013

„Sinister“ ist in erster Linie ein formalästhetisch spannender Film: Fast durchgängig werden nur Teile des Bildes beleuchtet, wodurch insbesondere die Super-8-Sichtungsszenen wirken wie modernes Raumcollagendesign. Das Haus mit den sterilen Fluren und Tapeten in dunklem Aquamarin trägt das seine dazu bei; die grobkörnigen Super-8-Zwischensequenzen, die starke Assoziationen zu „8MM“ wecken, passen sich der ausschnitthaften Kamera- und Beleuchtungsarbeit an und erschaffen durch ihre Diffusität doch einen schönen Kontrast.
In den anderen Kategorien wird zwar nicht versagt, aber es müssen doch deutliche Abstriche gemacht werden: Die Schockeffekte sind entgegen mancher Berichte spärlich gesät und werden meist einfach nur über das Sounddesign erzeugt (Rasenmäher), noch dazu werden sie einmal mehr durch unlogische Handlungen der Figuren begünstigt, die dadurch massiv an Glaubwürdigkeit einbüßen. Entsprechend austauschbar wirken sämtliche Beteiligte, auch wenn man gerade Ethan Hawke nicht mal unbedingt eine schlechte Leistung unterstellen möchte. Der Plot selbst ist nicht zwingend genug, ja nach Auflösung erscheint er sogar recht beliebig, die Stärken sind tatsächlich eher in der bedrückenden Authentizität der „Home Videos“ zu finden. Und wer sich bei „Insidious“ über Darth Maul beschwert hat, sollte eigentlich auch mit Mr. Black Metal seine Probleme haben (insbesondere, wenn er sich ein, zweimal effekthascherisch vor die Kamera wirft).

Sicher aufgrund der Bildkompositionen und der dichten Atmosphäre ein guter Beitrag zur aufkeimenden Welle, man hat zuletzt mit „Insidious“, „Die Frau in Schwarz“, „The Pact“ und „The Innkeepers“ aber mindestens schon vier bessere gesehen.

*weitere Informationen: siehe Profil

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