Sinister (2012)

Wirklich fies...06.01.2016

True-Crime-Schriftsteller zieht samt Familie aus finanzieller Not in ein neues Heim, in dem ein Massenmord verübt wurde. Auf dem Dachboden finden sich grausige Filme, und so macht sich der Autor daran, das Geschehen aufzuklären...bringt dabei sich und seine Familie in Gefahr, denn ein Dämon lauert im Dunklen.

Schon die ersten Minuten des Films haben es in sich. Wir sehen in frissligen, langsamen Bildern eine Familie an einem Baum hängen und langsam in die Höhe gezogen werden, erstickend. Das alles ohne Kommentar und Musik - starker Tobak. Und der Film schafft es, diese bedrohliche Grundstimmung über die ganze Laufzeit beizubehalten. Klar, ein wenig dämlich verhält sich der Familienvater schon, aber die finanzielle Not...der schon lang zurückliegende Ruhm...die Verheißung eines Bestsellers...da hält man schon mal ein bißchen Böses aus. Gut für den Zuseher, daß Ethan Hawke hier die Hauptrolle spielt, denn der hat zum einen ein Dutzendgesicht, ist zum anderen aber mimisch talentiert, was angesichts der Filme, die er sichten muß ( und wir auch ), ein Vorteil ist.

Sicher, es hapert ein wenig an den Erklärungen, wie nun das Böse auf Film gebannt wird - und wie genau das mit den Kindern so geht, die hie und da auftauchen und "pssst" machen. Aber wir sind im Horrorgenre, da muß man nicht alles hinterfragen. Besser, man läßt sich auf die unheilvolle Spirale ein, kauert sich angesichts der wahrhaft bösen Filme fein ins Sofa, lauscht der bedrohlichen Soundkulisse, freut sich über fehlende "Buh"-Momente und ist sich der Tatsache gewahr, mal wieder einen echt grausigen Film gesehen zu haben, der seine Wirkung ohne Massen von Blut und Gedärm erzielt...feines, verstörendes Material, 8/10.