Die erschütternde Anfangssequenz von SINISTER, über die hier nichts verraten sei, schickt den Zuschauer - leider - mit ziemlich falschen Erwartungen in einen überaus belanglosen Film.
True Crime-Schriftsteller Ellison Oswalt (Ethan Hawke) hat schon lange keinen Bestseller mehr verfasst. Aufgrund der dadurch entstandenen finanziellen Probleme zieht er mit Frau und zwei Kindern in ein billiges Haus, in dem vor einiger Zeit eine Familie auf grausame Weise ums Leben gekommen war. Seiner eigenen Familie verschweigt er diese Umstände.
Und nun arbeitet sich SINISTER an (Horror-) Stereotypen ab. Mysteriöse Geräusche ertönen, auf dem Dachboden findet Oswalt eine Kiste mit Super 8-Filmen (samt Projektor), die unheimliche Todesfälle in Familien dokumentieren. Gefährliche Tiere (Skorpion, Schlange) tauchen auf, Oswalt verfällt zunehmend dem Alkohol, beeinflusst durch die Ereignisse in den Filmen und die Unfähigkeit, mit der Arbeit an dem neuen Buch voran zu kommen. Spannungen in seiner Ehe entstehen bzw. treten offen zutage und die Kinder benehmen sich seltsam. Zu allem Übel mischt sich von den Filmen aus eine Art Dämon (der aussieht wie ein mit Corpse Paint versehener Black Metal-Musiker) zusehends in sein reales Leben ein.
Sonderlich originell ist das alles nicht, leider auch ohne schaurige Atmosphäre und vor allem bar jeglicher Spannung. Die Inszenierung schleppt sich durch ästhetische Klischees und die schauspielerischen Leistungen sind - bis auf Fred Thompson als knorrigen Sheriff - eher bescheiden, vor allem von Ethan Hawke, der hier des öfteren die Grenze zum Overacting überschreitet. Am schlimmsten quält die Tonspur. Wann immer es spannend werden soll, schwillt die Lautstärke an. ein untrügliches Zeichen dafür, dass hier ein unfähiger Regisseur (siehe auch DER TAG AN DEM DIE ERDE STILLSTAND) seinen eigenen Bildern nicht traut.
Wer gerne atmosphärisch packende Horrorfilme sieht, halte sich daher an Klassiker wie z.B. BIS DAS BLUT GEFRIERT oder DEAD AND BURIED und, aus neuerer Zeit, den uruguayischen LA CASA MUDA. SINISTER dagegen ist unerträglich banal, völlig überflüssig und damit reine Zeitverschwendung.
2/10