Die Streifenpolizisten Taylor und Zavala verrichten ihren Dienst in der South Central von L.A. und geraten dabei ins Visier eines mexikanischen Drogen-Kartells, das sie nach einigen Querelen ganz oben auf die Abschussliste setzt. Nebenbei versuchen sie auch noch, den harschen Berufs-Alltag mit ihren Beziehungen zu ihren Ehefrauen/Freundinnen unter einen Hut zu kriegen. "End of Watch" ist ein stilistisch etwas quergebürstetes Cop-Drama, das beinahe schon nach der Manier der vor allem im Horror-Genre angesagten Found-Footage-Masche daherkommt und einen Großteil der Handlung aus dem selbstgefilmten Blickwinkel der beiden Protagonisten schildert... was direkt mal der erste Klops ist, den man schlucken muss, denn neben der Dashboard-Kamera des Streifenwagens liefert die Digi-Cam, die Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal am Revers befestigt hat, hier das meiste Material, und die wird nie so richtig plausibel gemacht (über "Ich hab' da so ein Projekt" geht der Erklärungs-Ansatz nie hinaus)... und die schaltet er dann auch in den haarigsten Situationen nicht mehr aus, auch dann nicht, wenn sich sein Partner der Ehre wegen mit 'nem Gang-Mitglied prügelt, da freut sich die Dienstaufsicht. Damit könnte man sich arrangieren, wenn der Streifen nicht immer dann, wenn er es erzählerisch nötig hat, ganz unvermittelt für einige Um- und Gegen-Schnitte in eine "herkömmliche" Erzähl-Perspektive wechseln würde, was dann aber immerhin im Sinne der formalen Stringenz so gehändelt wurde, dass man diese Momente dann eben auch mit 'ner wackeligen Hand-Kamera gefilmt hat. Im Endeffekt ist es also scheissegal, unterm Strich kommt es auf dasselbe raus und seekrank wird man so oder so. Schlimmer wiegt da schon, dass "End of Watch" trotz der betont realistischen Machart dann aber doch voller kruder Details steckt (mein Favorit: wenn das Hauptdarsteller-Duo als Verstärkung angefordert wird und die dann nach der Ankunft erstmal merken, dass ihrem Kollegen ein Küchenmesser bis zum Griff ins Auge gerammt wurde... aber ansonsten isser okay!), und man sich stellenweise glatt schon fragt, ob die Chose tatsächlich so ernst gemeint ist, wie sie tut, oder ob man es hier nicht doch mit einer verkappten Parodie zu tun hat. Mir persönlich fällt es bereits nach Gyllenhaals übertrieben-pathetischem Off-Kommentar zu Beginn an schwer, den Streifen für voll zu nehmen, und daran ändert sich bis zum schmalztriefenden, tonal völlig verkorksten Schluss auch nix mehr. Nun ja, das überschwängliche Kritiker-Lob verwundert angesichts des bescheidenen Endergebnisses zumindest mich mal wieder, der Polizei-Film ist nicht mehr das, was er in den 70ern war, und angesichts der Frequenz, mit der David Ayer seine Regie-Arbeiten versemmelt (man werfe auch einen Blick auf "Street Kings", "Suicide Squad" und "Bright") kommt einem glatt der Gedanke in den Sinn, dass der Schwarzenegger-Brecher "Sabotage" wohl doch nur ein glücklicher Ausrutscher gewesen sein könnte...
5/10