Nah dran am Geschehen...05.10.2014
Wir sind dabei, wie zwei Streifenpolizisten in einem harten Viertel von L.A ihren Dienst verrichten, sehen aber auch die innige Verbundenheit zweier aufeinander angeweisener Männer - sie bezeichnen sich als Brüder. Kleine Diebe werden geschnappt, Leichenfunde getan, am Ende dann per Zufall ein großer Drogenfund...der Folgen hat, weil die einstigen Besitzer des Rauschgifts die Cops zum Abschuß freigeben.
Wir sind sogar mittendrin statt nur dabei, dank des Einsatzes von subjektiven Kameras - die beiden Cops filmen nämlich aufgrund eines Projekts alles, was sie tun, mit einer Handkamera. Und da wir in modernen Zeiten leben, filmen auch die Gangster ihre Taten so en passant mit. Das ist am Anfang des Films noch innovativ, wird mit zunehmender Dauer des Films aber zusehends anstrengend, insbesondere bei den kleineren Actiosequenzen. Wer mal eine wirklich völlig unübersichtliche Schlägerei sehen will, der ist hier noch besser aufgehoben als bei den Bourne-Filmen.
Doch zum Ende des Films kommt richtig Drive in das Treiben, wenn die Parteien aufeinandertreffen...da wähnt man sich wie in einem Egoshooter, und zum Glück ist dann auch die Kameraführung nicht mehr ausschließlich per Handkamera gemacht. Schön am Film sind die Einblicke in das Privatleben der Cops, die Gespräche rund um ihren Arbeitsalltag, die kleinen Witzeleien - und auch das unvermittelte Hereinbrechen von Gewalt. Cop in L.A zu sein ist eben etwas anderes, als dort im Büro zu sitzen...was wir dank der beiden sehr sympathischen Hauptdarsteller auch wirklich sehr real nahegebracht bekommen. Mehr Experiment als Copthriller, aber nicht zu künstlich, somit knappe 7/10.