Review

BLACK’S GAME beginnt wie das Prodigy Video “Smack my bitch up” und am Ende des netten Vorspanns bekommen wir nicht das übliche sachliche “Basiert auf wahren Tatsachen” zu sehen, sondern den rauen deutschen Satz: “Dieser Scheiß ist wirklich passiert”. Das gibt in idealer Weise den Grundton des vordergründig coolen und sehr sperrig und exzentrisch daherkommenden isländischen Drogen-Thriller wieder. BLACK’S GAME ist deswegen nichts für Blockbuster-Liebhaber, sondern eher für Freunde von Filmen der  „Kino Kontrovers“ Filmserie, für die der gezeigte Mix aus Gewalt, Drogen und Sex gepaart mit rauem isländischem Charme ein Feuerwerk der Sinne bedeutet.

Zur Story hier nur kurz folgendes ohne etwas zu verraten (OHNE SPOILER!): Der junge Stebbi hängt gerne ab und hat jetzt sogar eine Anzeige wegen Körperverletzung am Hals. Sein Bekannter Töti besorgt ihm einen Anwalt mit der Auflage, ihn aber bei seinen Drogengeschäften zu unterstützen. Und schon ist er mitten in der organisierten Kriminalität angekommen. Diese hat durchaus angenehme Seiten, aber dann übernimmt der brutale Bruno das Regiment….

BLACK’S GAME gefällt durch einen guten und passenden Soundtrack im Rock und Metal Bereich und sympathisch natürliche Darsteller. Diese agieren auch in typisch europäisch geprägten offenen Sexszenen sehr unverkrampft und in dieser Richtung hätte der Film ruhig noch etwas drauflegen können um noch mehr zu polarisieren. Die Stimme aus dem off, die in nicht vielen Filmen wirklich funktioniert, passt hier gut und man lässt sich gerne durch das kurzweilige Geschehen treiben. Die Werbung von BLACK’S GAME ist sehr selbstbewusst, aber es kommt tatsächlich ein wenig TRAINSPOTTING Feeling hoch, auch wenn der isländische Thriller nicht ganz so hypnotische und surreale Bilder bieten kann.

Executive Producer ist übrigens Nicolas Winding Refn der für u.a. die PUSHER Trilogie, WALHALLA RISING und zuletzt DRIVE verantwortlich zeichnete. Bei aller Reife der Kameraarbeit und der authentischen agierenden Schauspieler lugt bei BLACK’S GAME schon hier und da ein wenig B-Film Atmosphäre durch und die Synchronisation ist nicht bei allen Beteiligten optimal. Aber das trübt nicht den guten und erfrischend-rauen Eindruck den BLACK’S GAME hinterlässt. Für Freunde ungeschönter Thriller mit unverbrauchten Gesichtern kann ich also eine Empfehlung aussprechen.

6/10 Lines....äh,....Punkten

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