Ohne Frage ist F. F. Coppolas „Der Pate“ einer der besten Filme überhaupt, dies gilt ebenfalls für den zweiten Teil. Selten fesseln einen dreistündige Filme über die komplette Distanz.
Don Vito Corleone (Marlon Brando) ist der allmächtige Pate von Amerika. Wenn gute Freunde ein Problem haben, der Don löst sie, denn er macht maximal ein Angebot, was man nicht ablehnen kann.
Mit Hilfe seiner großen Familie, insbesondere seine Söhne, u.a. Sonny (Michael Caan), der Anwalt Tom Hagen (Robert Duvall)usw., hält er das ganze zusammen. Sein jüngster Sohn Michael (Al Pacino) ist nicht wirklich angetan von der Arbeit seiner Familie und hält sich meisten auch raus.
Doch der Thron des Don wackelt. Als er nicht ins Drogengeschäft des „Türken“ Sollozzo einsteigt, wird er auf offener Straße niedergeschossen. Die Familie Corleone will Rache, insbesondere der leicht reizbare Sonny will nur noch Rache, egal was es kostet. Als Sollozzo, dem nun auch schon die Polizei untersteht, verhandeln will, schickt man Michael hin, Sollozzo und den Polizeicaptain McCluskey zu erschießen. Michael ,weiß, wenn er diesen Auftrag ausführt, muss er aus dem Land raus, zurück nach Italien und vieles aufgeben, auch seine Freundin...
Mit „Der Pate“ hat man es mit einer Giganten Trilogie zu tun, die es im Filmgeschäft wirklich sehr selten gibt. Im ersten Teil erleben wir einen großartigen Marlon Brando, dem die Figur des Vito Corleone wie auf den Leib geschneidert ist. Mimik, Gestik, Aussehen, so stellt man sich einen italienischen Paten vor, Brando verkörpert ihn brillant.
Aber auch die anderen Nebendarsteller wurden hervorragend gewählt, seien es Michael Caan oder Al Pacino. Gerade die Rolle Pacinos verändert sich im Laufe der Zeit extrem. Ist Michael noch zu Begin eine Person, die kaum was mit der „Familie“ in diesem Sinne was zu tun haben will, so verändert er sich im Film in schockierender Art und Weise zu einem kompromisslosen Anhänger der Familie.
Und kompromisslos geht es hier auch teilweise zu. Ein Menschenleben zählt nicht viel, wenn es drauf ankommt. Trotzdem erwägt der Pate immer den Eindruck, ein besonnener und nachdenklicher Mann zu sein, der genau weiß was er tut und auch dann nicht durchdreht, wenn eins seiner Kinder getötet wird durch eine andere Familie oder andere Verbrecher. Dagegen ist die Figur des Sonny das genaue Gegenteil, extrem emotional, jähzornig und hastig bei der Sache.
Auch die Sets sind hervorragend, man sieht hier nicht nur ein Amerika der alten Zeit, auch Michaels Zeit in Sizilien wird viel Aufmerksamkeit geschenkt. Durch geschickte Zeitsprünge werden schon mal einige Jahre übersprungen. Die Handlung ist komplex, ohne Frage, und daher wird es nicht ausreichen, sich den Film nur einmal anzusehen und alles sofort zu verstehen. Erst bei mehrmaligen Ansehen kommt man hinter die ganzen familiären Aspekte des Film, wer ist warum ein Verräter usw. Ferner hat der Film seine großen Höhepunkte eins um andere Mal, so dass man hier ohne Probleme immer wieder die Familie Corleone einschalten wird. Man entdeckt halt immer wieder was neues und ist einfach fasziniert.
Fazit: Ein bombastischer Film mit einem überragend spielenden Marlon Brando in seiner vielleicht besten Rolle. Hier überzeugt alles, der Film hat so gut wie keine Schwächen (maximal das erschlagen werden mit den ganzen Familienmitgliedern + Namen etc.). Zurecht ist „Der Pate“ einer der besten Filme auf der Welt. Ansehen, wer nur einen Hauch Interesse für diese Thematik hat. Wer sie nicht hat, sollte trotzdem einschalten.