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Die Mutter aller Mafiafilme...20.02.2012

Natürlich kann man den Film, muß man ihn sogar einen Klassiker nennen. Generationen von Gangsterfilmfreunden haben sich an diesem langen, umfangreichen und liebevoll bebilderten Stück Gangstergeschichte ergötzt. Jeder kennt einen typischen Satz aus den zahlreichen Dialogen des Films, und selbst in der Geschäftswelt hat man das Angebot, welches man nicht abschlagen kann, in den normalen Umgangston aufgenommen. Marketing deluxe ist das, ein Film, über den man auch 40 Jahre nach dessen Entstehung noch famos plaudern kann. Wäre ein Film wie Mobsters ohne den Paten möglich gewesen? Hätte Elliott Ness bei den Untouchables Al Capone jagen können? Sicher nicht mit ähnlichem Kassenerfolg...

Doch ich kann nicht ganz in den Chor derer einstimmen, die diesen Film über den grünen Klee loben, denn er hat trotz der zahlreichen großartigen Darsteller leider auch die eine oder andere Schwäche. Zum einen ist da die teilweise sehr ausgewalzte Darstellung einzelner Momente zu nennen, insbesondere die Hochzeit zu Beginn, oder im Fortgang die gesamte in Sizilien spielende und dann sehr abrupt endende Nebenhandlung um die Wandlung von Michael Corleone vom das Gangstertum ablehnenden Individuum hin zum kaltblütig Morde befehlenden Oberhaupt der Mafiafamilie. Zum anderen gibt es in meinen Augen einen zu großen Mischmasch von vielen kleinen Schicksalen, die sich natürlich aufgrund der Laufzeit des Films alle einmal in ein Gesamtkonstrukt fügen, über den Film hinweg aber auch ein wenig ermüden.

Auf der Habenseite allerdings stehen die vielen liebevollen Details, das Eingehen auf die italienische Lebensart  ( immer ein Gläschen Wein... ) und die großartigen Darsteller. Manch einer hat hier den Grundstein für einen lange Karriere legen können, insbesondere Al Pacino machte sich hier auf einen Weg, der uns Jahre später den ähnlich gelagerten Scarface bescherte. Aber auch Robert Duvall, James Caan, Talia Shire und einige andere bekannte Gesichter durften zeigen, was sie draufhaben. Natürlich tut auch Brandos Marlon mit, der aber vergleichsweise wenig Screentime hat und nach meinem Empfinden zu sehr über den grünen Klee gelobt wird. Sicher, auch seine Leistung ist sehr gut, aber der Pate ist kein Film, der alleine von Brando lebt, sondern vielmehr von seiner präzisen Beobachtung eines Familienclans in den späten 40er Jahren, der seinen dunklen Geschäften nachgeht...und das ist tatsächlich zeitlos gut, 8/10.

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