Wir erleben den Don, Vito Corleone (Marlon Brando) am Höhepunkt seiner Macht. Er ist gefürchtetes Oberhaupt und für seine Untergebenen ist er mehr als ein Mafiaboss, jeder seiner Befehle ist ein fast göttliches Gesetz.
Der Don hat fünf Kinder (wenn man Tom Hagen mitzählt), die verschiedener nicht sein können. Der hitzige Sonny, der Collegeboy Michael, der schwächliche Fredo, der Consigliere Tom Hagen und die Tochter Connie, die mit den Geschäften der Corleones rein gar nichts zu tun hat.
Vito Corleone ist weitaus mehr als ein kaltblütiger Mafiaboss. Für viele verzweifelte Menschen ist er die letzte Instanz. Sie wissen, dass der Don für jedes Problem eine Lösung hat. So bitten unter anderem der Sänger/Schauspieler Johnny Fontane und ein Mann, dessen Tochter vergewaltigt wurde um Vito Corleones Audienz. Sie wollen seine Hilfe und der Don schlägt ihnen seine Hilfe nicht ab.
Ein Drogenhändler Sollozo, der auch der Türke genannt wird, bietet dem Don an mit in das florierende Drogengeschäft einzusteigen. Der Don hört ihm gut zu, überlegt kurz und lehnt ab, mit der Begründung, dass er dadurch sein Ansehen verlieren kann. Sollozo erkennt, dass Vito Corleones Sohn Sonny, der bei dem Gespräch mit anwesend ist, durchaus interessiert wäre. Sollozo plant daher, den Don zu killen.
Und tatsächlich wird Vito Corleone auf der Straße vor seinem Wagen auf ihn geschossen. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer: Der Don ist tot. Allerdings lebt er noch und liegt schwer angeschlagen im Krankenhaus. Selbst da ist er vor weiteren Mordanschlägen nicht sicher. Ausgerechnet Michael Corleone, der sich aus Überzeugung aus den Mafiageschäften raus gehalten hat, will das Problem beseitigen. Als sein Bruder Sonny ihn erst auslacht und dann die Idee abschlägt, erwidert Michael kühl „es ist nichts persönliches, rein geschäflich.“
Fazit:
Angeblich wollten die Produzenten Brando erst gar nicht besetzen. Sie kannten ihn eher als einen Star der eher schwierig im Umgang war. Ebenfalls waren sie nicht so sehr von dem noch unbekannten Al Pacino überzeugt. Glücklicherweise konnte Regisseur Coppola beide Schauspieler durchboxen.
Für seine Rolle als Vito Corleone stopfte sich Marlon Brando jeweils einen Ballen Watte in die rechte und linke Wange. Marlon Brando war nämlich der Auffassung, dass Vito Corleone das Gesicht einer Bulldogge haben müsste. Das Ergebnis war schier unglaublich. Nie zuvor hat jemand einen Mafiosi so wie Marlon Brando gespielt. Mimik, Gestik und seine ganze Sprechart sind genau auf den Punkt. Oft kopiert bleibt seine Meisterleistung unerreicht. Zurecht wurde Marlon Brando für die Rolle des Vito Corleone mit dem Oscar ausgezeichnet.
Jedoch sind die anderen Nebendarsteller auch verdammt gut. Robert Duvall als der Berater Tom Hagen ist einfach umwerfend, James Caan wahrscheinlich in der besten Rolle seines Lebens und natürlich Al Pacino, dessen Wandel zum Collegeboy zum Mafiaoberhaupt vortrefflich gelungen ist.
Die Optik/Atmosphäre ist wie in allen drei Pate Teilen sehr gelungen. Insbesondere gefällt mir die Szene am Anfang in Vito Corleones schummrigen Arbeitszimmer, wo die Bittsteller nach und nach eintreten dürfen. Während er ihnen zuhört, streichelt er eine weiße Katze: das ist für mich Perfektion. Ebenfalls die Filmmusik von Nino Rota anvancierte zum Klassiker.
Wer sich selbst ein Gefallen tun möchte, sollte sich schleunigst alle drei Pate Teile anschauen. Auch wenn der dritte Teil nicht ganz die Klasse der zwei anderen Teile erreicht.