Selten hat ein Film derart sein Genre definiert wie dieser Film. Selten wurden immer wieder die berühmtesten Szenen entweder dreist geklaut oder parodiert. Selten war ein Film derart athmosphärisch wie dieser Film. Selten wurde die Titelmelodie eines Filmes zu seinem Synonym. Alleine dafür würde dieser Film die volle Punktzahl verdienen.
Marlon Brando wird mit der Einleitung in diesem Film absolut unsterblich, Al Pacino gelingt der große Sprung in die Eliteklasse Hollywoods, Robert Duvall etabliert sich als brillanter Nebendarsteller, James Caan festigt sein Rauhbein-Image, wofür er in den 70ern noch einige Granaten folgen lassen wird. Ganz zu schweigen von den restlichen namhaften Darstellern, die zu zahlreich sind als dass man sie alle aufzählen könnte.
Obwohl dieser Film eigentlich eine Gangster-/Mafiageschichte ist, ist sie doch mehr eine Familiengeschichte, in der die Zeit nach dem Fall des alternden Patriarchen dargestellt wird. Gleichzeitig ist es ein Zeitgemälde und deutet an, was noch Jahre später passieren wird, und zeigt fast schon mit Selbstverständlichkeit die Verflechtung des organisierten Verbrechens mit der Politik und damit verbunden dem Staatsapparat auf.
Ganz nebenbei wird auf eine einfache Art und Weise die altbekannte Geschichte von drei Brüdern (Prinzen) und einer verwöhnten Tochter (Prinzessin) erzählt: Der Kronprinz fällt natürlich einem Attentat zum Opfer, als er die Geschäfte übernehmen soll, der zweite Bruder unfähig, weil er nie in Betracht zog, etwas aus sich zu machen und es irgendwann zu spät war, so bleibt alles am jüngsten Bruder hängen, der sich eigentlich von seiner Familie emanzipieren wollte. Und als dann endlich der alte Pate das zeitliche segnet, zeigt der junge selbige seine Kaltblütigkeit und erobert sich damit - wenn schon nicht den Respekt - die Furcht seiner Gegenüber.
Copolla dreht sich mit diesem Film in die A-Riege der Regisseure. Und das obwohl er damals viel namhaftere Regie-Kollegen überraschenderweise ausstach. Allen voran Sam Peckingpah, der die Geschichte viel blutiger angehen wollte.
Im Nachhinein betrachtet kann man sich diesen Film gar nicht anders vorstellen, langsam, fast behutsam baut Copolla seinen Film auf, so ein ums andere Mal wird einem sogar fast langweilig. Endlos anmutende stille Momente, sehr sparsam dosierte Musik, viele Gesten, fast mehr als Worte (vor allem bei Brando), machen diesen Film fast eine Ewigkeit lang. Man ist fast geneigt, diesen Film in die Autorenfilmliga einzuordnen.Doch dieser Stil gibt diesem Film dadurch seine Unverwechselbarkeit, ja, macht ihn fast schon dokumentarisch.