1939: Margaret "Daisy" Suckley (Laura Linney), Cousine 5. Grades von Präsident Franklin D.Roosevelt (Bill Murray), wird von dessen Mutter (Elizabeth Wilson) zu seiner „Zerstreuung“ herbei gerufen. Sie beginnen eine Affäre als der Präsident den englischen König George VI: (Samuel West) erwartet, der ich um Unterstützung im Krieg gegen Deutschland bitten wird…
Bill Murray (geb. 1950), der seine College-Zeit mit Gras-Verkauf finanziert hat, bricht 1970 das Medizin-Studium ab um Improvisationstheater zu spielen. Nachdem er ab 1977 Darsteller und Autor der legendären TV-Show „Saturday Night Live“ ist (wofür er seinen ersten Emmy erhält), wird er von Ivan Reitmann für seine Komödien „Babyspeck und Fleischklößchen“ (1979), „Ich glaub, mich knutscht ein Elch“ (1981) und die Kassenschlager „Ghostbusters 1+2“ (1984/89) verpflichtet. Nach seiner unsterblichen Rolle in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ (1993) und kaum erwähnenswerten Klamotten wie „Agent Null Null Nix“ (1997) gelingt Bill Murray mit seinem Spiel in „The Royal Tenenbaums“ (2001), „Lost in Translation“ (2003, Golden Globe) oder „Broken Flowers“ (2006) der seiner Branche kaum mögliche Sprung ins Arthouse-Kino.
In der britischen (!) Produktion „Hyde Park on Hudson“ spielt Murray den dankbaren Part als beliebter amerikanischer Präsidenten Franklin D.Roosevelt (1882-1945), den er als hochintelligent, sehr humorvoll und dem anderen Geschlecht nicht abgeneigt zeigt. Ein Mann, der sich von der Kinderlähmung nicht kleinkriegen lässt und es schafft, dem stotternden britischen König Selbstbewusstsein zu geben. Tatsächlich hat der Film seine stärksten Szenen im Gegensatz zwischen einem modernen, wenn auch von der Wirtschaftskrise Amerika und dem alten Europa, personifiziert durch die Gattin des Königs (not amused und toll: Olivia Colman, Nebenrollen in „Hot Fuzz“ 2007 und „Die Eiserne Lady“ 2011), die mit Bestürzung auf Hot Dogs beim präsidialen Picknick reagiert. Die Liebesgeschichte – oder so ähnlich – zwischen Roosevelt und Daisy, bekannt geworden als sie 1991 im Alter von 100 Jahren verstorben ist, ist lange nicht so interessant und rückt im Mittelteil des Films fast komplett in den Hintergrund. Wohlmöglich durch „The King’s Speech“ (2010) inspiriert und mit ein paar kleinen Längen, allein schon wegen des starken Ensembles einen Blick wert. (7,5/10)