Rund drei Jahre nach ihrer ersten Regie-Kooperation unternehmen Schnaas und Rose einen weiteren Versuch, Freunde von Independent-Horror mit dem zweiten Teil ihrer geplanten „Unrated“ - Trilogie zu überzeugen.
Doch auch dieser Part geht völlig unter, - wenn auch aufgrund anderer Aspekte als beim Vorgänger.
Abby, Emily und Freddy wollen eine Dokumentation mit dem Titel „Scary as hell“ drehen und planen hierfür, sieben Tage in einem sagenumwobenen Haus zu verbringen und die eventuellen übersinnlichen Erscheinungen per Kamera festzuhalten. Doch die Aktion verläuft anders als erwartet…
Mittlerweile befindet sich das Regieduo nicht mehr auf dem Niveau einer offensichtlichen Amateurproduktion, denn auf handwerklicher Ebene bietet vor allem die Kamera recht durchdachte Blickwinkel und Einstellungen, was im Zusammenhang mit Schnitt und Editing ein semiprofessionelles Gesamtbild ergibt.
Dies trifft inhaltlich leider nicht zu, denn die Geschichte ist binnen weniger Szenen als magere Variante von „Paranormal Activity“ auszumachen.
Nach einer recht vagen Figureneinführung und ein paar Streitereien entschließen sich die drei Englisch zu sprechen, was entsprechend untertitelt wird, denn schließlich soll die Doku ein internationales Publikum ansprechen, was angesichts des kargen technischen Equipments und den fast überhaupt nicht vorhandenen Kenntnissen über paranormale Erscheinungen völlig lächerlich anmutet.
Im Verlauf dominieren primär einige Visionen der drei Anwesenden, welche ein wenig vorweg nehmen, wie sich die Persönlichkeiten aufgrund ihrer Anwesenheit im Haus verändern werden. Zudem gibt es einige Rückblicke zu Leuten, die zuvor am selben Ort eine mysteriöse Entwicklung durchmachten, während aktuell noch zwei Typen mitmischen, die im Obergeschoss zu übernachten versuchen.
Allzu blutig gestaltet sich das Treiben allerdings nicht, da die etwas derberen Einlagen geschnitten sind, so dass gerade noch ein Streifschuss, einige Schläge, eine durchbohrte Hand und ein Stich im Auge (angedeutet) bleiben.
Dabei bilden Atmosphäre und Suspense deutliche Mangelware, da es erst in den letzten Minuten etwas konkreter zur Sache geht und das karg ausgestattete Ambiente des Hauses überhaupt keine markanten Eindrücke hinterlässt.
Selbst der Showdown mit kleineren blutigen Einlagen bringt weder eine deutliche dramaturgische Steigerung mit sich, noch liefert er einen Twist. Die letzten Einstellungen sehen im Vergleich zu anderen Bildverfremdungen zwar okay aus und auch die Maske liefert eine solide Leistung, doch gruslig an diesem Streifen ist allenfalls sein uninspirierter Geist.
So können auch die fast schon passabel agierenden Mimen nicht kaschieren, dass die Chose über weite Teile recht inhaltslos abläuft, viele unnötige Szenen um den heißen Brei herumreden und selbst die wenigen Gewalteinlagen nichts mehr herausreißen.
Handwerklich ist zwar nicht allzu viel zu bemängeln, doch wenn sich bereits bei einer Laufzeit von rund 69 Minuten mehr Längen als spannende Szenen einstellen und der Eindruck vorherrscht, mit möglichst geringen Mitteln auf den aktuellen „Paranormal“ - Zug aufzuspringen zu wollen, sollte man sich für den Abschluss der geplanten Trilogie ganz gewaltig Gedanken machen.
2,5 von 10