Jack, seine Frau Wendy und der kleine Sohn der beiden, Danny ziehen für mehrere Monate in ein luxuriöses Hotel in den Bergen, welches in den Wintermonaten geschlossen hat. Jack wird dort auf das Hotel aufpassen, damit dieses den Winter gut übersteht und sich als Autor versuchen. Die Ruhe soll ihm helfen beim Schreiben. Doch die Einsamkeit scheint einen langsamen Wahnsinn heraufzubeschwören.
Mit Shining schuf Stanley Kubrick nicht nur eine der wenigen Adaptionen eines Stephen King Romans die funktioniert haben, sondern auch einen Klassiker des subtilen Psychohorrors, der weder auf Blut oder physische Gewalt setzt, sondern den Kopf des Zuschauers terrorisiert. Klar das man nicht jede einzelne Facette von Kings tollem Roman wiedergeben konnte, aber Kubrick pickt sich die Momente raus die er braucht und verwebt sie zu einem psychisch dichten Konzert der Angst.
Wie das Buch zeigt sich auch der Film zunächst im harmlosen Gewand, tolle Berglandschaften während die credits rollen, eine nette Familie die den Hausmeisterjob in einem, über den Winter verlassenen Overlook Hotel übernimmt und eigentlich nur nette Charaktere überall, besonders der Koch der das Shining beim jungen Danny entdeckt (für alle die die Story nicht kennen, das ist so eine Art Gedankenübertragung, die Danny auch nutzt um in Not den Koch herzuholen, der aber 20 Schritte nach dem Betreten via Axt erledigt wird, was die ganze Shining Nummer eigentlich unsinnig und pointless wirken läßt, denn für den Rest der Geschichte spielt die Fähigkeit keine Rolle mehr).
Allerdings bröckelt bald diese heile Fassade, denn dummerweise hat das Hotel eine unheimliche Vorgeschichte. Es wurde anfangs des 20. Jahrhunderts auf einem Indianerfriedhof errichtet (tja, hätte der Architekt damals Poltergeist gesehen, hätte er gewußt das die Ortswahl eine Schnapsidee war). Vor einigen Jahren ermorderte beireits ein Vorgänger von Jack in der langen Einsamkeit seine Familie und seither spuken diese als Geister in der Herberge umher.
Es liegt vor allem am überrragenden Schauspiel von Jack Nickolson, aber auch von Shelly Duvall als zerbrechlich wirkende Gattin, das der gleitende Abgrund in Wahnsinn absolut glaubhaft wirkt. Nicht nur die weltberühmte Szene wenn er durch die eingeschlagen Tür mit irrsinnigen Augen blickt, ich fand vor allem die Szenen an der Hotelbar sensationell und sollte wirklich als Muster an allen Schauspielschulen gelehrt werden. Die Situation eskaliert mehr und mehr und an den Gesichter ist deutlich die Verzweiflung bzw. der Hass erkennbar. Untermalt wird das ganze durch einen tollen Score der der ohnehin schon gruseligen Atmosphäre nochmal eins draufsetzt. Ebenfalls sehr gut eingesetzt sind die häufigen Steady Cam Fahrten, sowohl im Irrgarten, wie in den Hotelfluren, handwerklich gibts bei Shining nichts zu bemängeln.
Ich denke man kann den Film mit Fug und Recht zu den Horrorklassikern zählen, auch wenn wir einen stolzen Bodycount von gerade mal 2 Personen haben. Shining zeigt exemplarisch, das der wahre Feind im eigenen Kopf sitzt und weidet diese Szenerie reichlich aus. Gute
8/10