Vorweg gesagt: Kubrick ist in der filmischen Welt eine Ikone, deren Werke eigentlich eine eigene, in sich geschlossene, Rubrik bilden. Nach diesem kleinen Wortspiel bleibt nur noch festzuhalten, dass dieses Phänomen in persona gleichermaßen auf der Unterhaltungsebene und der intellektuellen Ebene hohe Anerkennung genießt.
Alle seine Filme zeichnen sich durch den enorm hohen Grad an Perfektionismus und Detailverliebtheit aus und sind ein Erlebnis für sich.
Umso spannender scheint es, wenn ein solch rares Genie sich am Horrorgenre versucht und dazu noch einen Roman von Stephen King, der literarisch gesehen ja nicht die prallsten Früchte bietet, verfilmt. King selbst war ja nicht zufrieden mit dem Ergebnis und musste in den 90er ja eine billige und der Vorlage angemessenere Version aufstellen.
Diese kann nicht mal ansatzweise Kubricks düsterer Version das Wasser reichen. Sein Werk ist durchsetzt von Bösheit, Angst, Klaustrophobie und Albtraumhaftigkeit und schafft so einen Meilenstein der Filmgeschichte, dessen Wirkung weit über das Genre hinaus Maßstäbe setzte und immer noch setzt. Handwerklich eben merklich Handarbeit und das ist eine große Stärke des Films, wenn man sich an die Kameraarbeit erinnert. Die Steadycam, die durch die Flure des Hotels jagt, das gesamte Setting, die Musik, die Beleuchtung - das ist filmisches Schaffen in Perfektion. Hinzu kommt noch ein Cast, der alles aus sich herausholt. Jack Nicholson scheint heute immer noch hauptsächlich aus seiner Leistung aus diesem Film zu zehren, verkörpert er den unkontrollierten Wahnsinn doch so intensiv, dass es bisher nie jemand geschafft hat, einen Psychopathen derart beängstigend darzustellen. Die Inszenierung erscheint gemessen an heutigen Filmen beinahe von biblischer Größe, wenn Wellen von Blut die Flure überfluten.
Kubrick bleibt einer der größten Visionäre des Films und lässt den Zuschauer bedrückt zurück, wenn er sich die heutigen Filmemacher anschaut. In jeder Hinsicht großes Kino!