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Der junge Mei ist versessen auf Geschlechtsverkehr und widerspricht sogar seinen buddhistischen Lehrmeistern, die den Akt als sündhafte Anhaftung verteufeln. Obwohl er eine geeignete Partnerin findet, verlässt er das Gemach sehr schnell, um so viele andere Liebschaften wie möglich zu haben. Dabei lässt er sich unter anderem den Penis eines Pferdes transplantieren.

Hach, die alten Cat III Filme... Während die Briten Hong Kong noch besetzt hatten und sich einen feuchten Kericht darum scherten, was die einheimische Bevölkerung so treibt, durften die Chinesen noch fernab der kommunistischen Diktatur des restlichen Reiches noch frank und frei sämtlichen Schweinkram auf Zelluloid bannen, der ihnen so in den Sinn kam. Neben Klassikern wie „Untold Story“, „Naked Killer“ oder „Ebola Syndrome“ hat vor allem der hier zu besprechende „Sex and Zen“ in den hiesigen Breitengraden viel Beachtung geschenkt und sogar einige hochkarätige Veröffentlichungen spendiert bekommen.

An sich handelt es sich hier um eine Sexklamotte, wie man sie beispielsweise auch in deutschen Landen in den 70ern produziert hat. Mei stolpert episodenartig von Abenteuer zu Abenteuer und nagelt verschiedenste fernöstliche Schönheiten. Hierbei ist der Grundton eigentlich stets locker und befreit, sodass „Sex and Zen“ wirklich Spaß macht und nie langweilig wird. Obwohl der Humor der Cat III Filme normalerweise vollkommen grenzdebil ist, ist das Treiben in diesem Fall teilweise wirklich lustig und kann selbst dem westlichen Zuschauer ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Natürlich fällt man nicht vor Lachen in Ohnmacht, aber Szenen wie die Penistransplantation oder die Frau, die mit ihrem Scheidensaft Briefe schreibt, sind doch so absurd und überdreht, dass man ihnen den Charme nicht absprechen kann. Gegen Ende werden die vereinzelten dunkleren Töne wieder aufgegriffen, sodass eine gewisse Ernsthaftigkeit ins Spiel kommt, die an sich einen treffenden Abschluss bildet.

Natürlich ist alles extrem chinesisch gehalten. Die Gebäude, die Gewänder, die vielen Bezüge zur buddhistischen und taoistischen Lehre und die Musik sind stets stimmig und bieten Futter für die Augen. Die kulturelle Fülle Asiens wird hier wirklich gekonnt transportiert und stellt soetwas wie einen geheimen Star des Films dar.
Eine weitere Augenweide sind natürlich die überaus häufig auftretenden und ausgewalzten Sexszenen. Wir sind ja Gott sei Dank nicht im prüden Japan, wo jedes Schamhaar mit einem gigantischen Pixelfilter überlagert werden muss, also gewährt man tiefere Einblicke und lässt unter den Schamhaarbergen hier und da sogar ein bisschen Rosa durchschimmern. Hardcore gibt es keinen, aber dafür besticht „Sex and Zen“ durch ein ausgemachtes Gespür für Sinnlichkeit. Die Schauspielerinnen sind teilweise wirklich hübsch anzusehen und die eigentlichen Vorgänge werden auch pompös in Szene gesetzt. Manchmal rekelt man sich ganz klassisch im seidenen Bettzeug, manchmal gibt es auch derbste Verrenkungen oder Spiele mit Eisenketten (!). Die Szene, in der die beiden Cousinen gleichzeitig die selbe Querflöte in ihren jeweiligen Geschlechtsöffnungen haben und sie sich quasi gegenseitig zuschieben muss hier gesondert erwähnt werden – chapeau! Hier trifft Kreativität auf handfesten Sleaze und das noch mit dem nötigen Hauch Kunstverständnis.

Fazit: Starker Cat III Film mit ansprechender Produktion, viel Humor und viel Sex. Kurzweilig und bildgewaltig hangelt man sich durch verschiedene Erotikszenen, ohne dabei die Handlung zu sehr zu vernachlässigen. Sicherlich ein Muss für Freunde chinesischer Ferkeleien und sonstiger Exploitation.

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