Nahezu shakespearsches Drama verknüpft die akkrobatischen Schlüssellochepisoden dieses Erotikmärchens, in denen der asiatische Drang nach Potenz quasi gigantische Ausmaße annimmt. Daß so ein Cat.III-Softcore-Film wirklich mal einen Sinn ergibt ist schon nicht häufig, was uns Michael Mak und seine Besetzung unter anderem durch Lo Lieh und Amy Yip dann aber mit SEX AND ZEN auftischen ist schon mindestens kurios. Es geht also nicht einfach um den Voyeurismus der einzelnen Szenen, in denen etwa zärtliche Cousinen beidseitig mir der Flöte "Damals im Ferienlager" spielen, eine junge Dame mit dem eingeführten Haarpinsel so etwas wie Phalligraphie übt oder ein gut bestückter Hausherr seine Angetraute mit der dicken Kette zur Fellatio antreibt. Als roter Faden zieht sich die Suche nach der sexuellen Erfüllung eines Jünglings durch den Film, dessen Umtriebe ihn letztlich auslaugen und mit dem Schicksal der allein gelassenen Gattin in einem Hurenhaus konfrontiert zerbrechen lassen. All das, was verrücktes auf diese Wege passiert, von der bildgewaltigen Vergenusswurzelung in einem riesigen Waschzuber bis zum Paarungsakt in mitten wehender Seidenschals, beschreibt also sich zunächst trennende und dann wieder zusammen geführte Wege, an dessen Rande auch Nebenfiguren eine wiederkehrende Bedeutung erhalten.
Entscheidend für die Legende von SEX AND ZEN, der trotz kunstvoller Kulissen ohne Kampfkünste jenseits des angedeuteten geschlechtlichen Vollkontakts auskommt, ist eine Sequenz, deren Absurdität bei zeitgleich sehr düsterem Humor seines Gleichen sucht. Da lässt sich also dieser junge Herr aus Verzweiflung über sein kümmerliches Geschlecht auf eine Transplantation bei einem zwielichtigen Spezialisten ein, der im Verlauf unter anderem durch ein aufziehendes Unwetter in den Wahnsinn zu verfallen droht. Doch es gibt noch einige Hürden mehr in dem kurzen Zeitfenster von zwei Räucherstäbchen, die zu bestehen sind, bis der gewählte Pferdephallus dann endlich seinem neuen Besitzer anhaftet.
Ein bisschen schmerzfrei muß man schon sein, um SEX AND ZEN und seinen Kapriolen um des Reittiers Riemen in diesen Minuten zu folgen, leidet man doch zumindest als Mann gehörig mit, wenn der abgetrennte Apparat ein ums andere Mal durch die Lüfte fliegt. Auch, daß beim ersten Probelauf ein männlicher Gehilfe mehr als nur Hand anlegt, ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Wer das Gemächt eines Gauls so schwungvoll in die Schöße der unzufriedenen Hausfrauen stößt, ist schließlich auch nicht vor sadistischer Strafe gefeit. Doch das sind die Tribute, die man zu Gunsten des insgesamt wenig klamaukigen Humors dieser sehr körperlichen Komödie zu zollen hat. Schließlich muß sich SEX AND ZEN ja auch mit irgendwas als dieses exotische Exempel etablieren, als daß der Film in die Annalen des untergründig bejubelten Films eingegangen ist.
Immerhin hat es seinerzeit auch eine deutsche VHS gegeben, die zwar in einigen entscheidenden Einstellungen erleichtert wurde, wobei die durchaus gediegene Synchro aber nur in wenigen Sätzen betroffen ist. Es sollte also durchaus möglich sein, den Film auch zukünftig in die Haushalte zu bringen, was sehr wünschenswert wäre, um diese kleine Sensation auch nachfolgenden Generationen kolportieren zu können. Sowas muß man einfach mal gesehen haben.